07.803.140 Seminar: Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer - Kunst und Naturwissenschaft an der Epochenschwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: S:Spezialstudien 1

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 6,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 30

Anmeldegruppe: Hauptseminar C I

Kontingentschema: Hauptseminare C I

Warteliste:

Wartelistenquote:  33%

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Regelmäßige Teilnahme und Übernahme eines Referates. Wenn alle Referate vergeben sind, ist eine Teilnahme unter der Bedingung möglich, daß eine inhaltliche Vorbereitung auf die Seminarsitzungen und eine aktive Beteiligung an der Seminardiskussion erfolgt.

Die Referatsliste liegt ab dem 2.4.2009 für angemeldete Teilnehmer in der Institutsbibliothek zur verbindlichen Referatsübernahme aus.


Hausarbeit = Modulabschluss: Abgabe zum 20.08.2009

Inhalt:
In unserer Gegenwart werden Kunst und Wissenschaft für gewöhnlich als vollkommen gegensätzliche Dinge angesehen. Nur allmählich beginnt sich das Bewusstsein zu regen, daß zwischen den bildgebenden Verfahren der bildenden Künste und den bildgeleiteten Erkenntnisprozessen der modernen Naturwissenschaften durchaus Zusammenhänge bestehen. Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt jedoch, wie selbstverständlich das Wissen um solche Zusammenhänge zwischen Kunst und Naturwissenschaft jahrhundertelang war. Ihren Anfang nahm dieses Zusammenspiel zu Beginn der frühen Neuzeit in Italien, wo Künstler, Wissenschaftler und Techniker nicht selten in einer Person auftraten. Zum Inbegriff eines solchen huomo universale wurde Leonardo da Vinci. Fast sein ganzes Leben lang beschäftigte sich Leonardo mit dem Verhältnis von Kunst und Naturwissenschaft. Besonders die Malerei bedeutete für Leonardo ein zentrales Erkenntnismedium, mit dessen Hilfe die theoretischen Lehrsätze und Modelle der sich immer stärker ausdifferenzierenden Naturwissenschaften in eine visuell überprüfbare Form überführt werden konnten. Von daher sind Leonardos Zeichnungen und Gemälde nicht weniger als seine unzähligen Schriften im Sinne einer gemalten Naturwissenschaft am Beginn der frühen Neuzeit zu verstehen. Phänomene wie Licht, Zeit oder Bewegung versuchte er sowohl theoretisch als auch künstlerisch zu ergründen. Ganz bewusst setzte er sich dabei in teilweise fundamentalen Widerspruch zu Leone Battista Alberti, dem Altmeister einer Verbindung von Kunst und Wissenschaft, dessen Prämissen er durch intensive eigene Studien kritisch hinterfragte. Auch wenn Leonardo in seiner Art eine außergewöhnliche Begabung darstellte, so fand er doch nördlich der Alpen in Albrecht Dürer einen Schüler, der ihm in seinem Grundbemühen durchaus ebenbürtig war. Auch für Dürer bedeutete die Kunst angewandte Wissenschaft und naturphilosophisches Erkenntnismedium. Im Seminar sollen die kunst-wissenschaftlichen Ansätze dieser beiden herausragenden Künstlerpersönlichkeiten vergleichend analysiert werden.

Empfohlene Literatur:
Leonhard Schmeiser, Die Erfindung der Zentralperspektive und die Entstehung der neuzeitlichen Wissenschaft, München 2002;
Frank Fehrenbach: Licht und Wasser. Zur Dynamik naturphilosophischer Leitbilder im Werk Leonardo da Vincis, Tübingen 1997;
Ders. (Hrsg.): Leonardo da Vinci. Natur im Übergang, München 2002;
Frank Zöllner: Leonardo da Vinci, 1452-1519, Sämtliche Gemälde und Zeichnungen, Köln 2003;
F. Winzinger: Dürer und Leonardo, in: Pantheon 29 (1971), S. 3-21; Martin Kemp, Leonardo and Dürer. Man, Nature and the Art of Understanding, in: Circa 1492. Art in the Age of Exploration, Aust.-Kat. National Gallery of Art Washington, New Haven/London 1991, S. 105ff.;
Feja Anzelewsky: Dürer zwischen Symbolik und Naturwissenschaft, in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen Wien, 82/83, 1986/87, S. 33ff.;
Friedrich Teja Bach: Struktur und Erscheinung. Untersuchungen zu Dürers graphischer Kunst, Berlin 1996;
Anne-Marie Bonnet: 'Akt' bei Dürer (Atlas - Bonner Beiträge zur Renaissanceforschung, Bd. 4), Köln 2001.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mo, 20. Apr. 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
2 Mo, 27. Apr. 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
3 Mo, 4. Mai 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
4 Mo, 11. Mai 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
5 Mo, 18. Mai 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
6 Mo, 25. Mai 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
7 Mo, 8. Jun. 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
8 Mo, 15. Jun. 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
9 Mo, 22. Jun. 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
10 Mo, 29. Jun. 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
11 Mo, 6. Jul. 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
12 Mo, 13. Jul. 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
13 Mo, 20. Jul. 2009 14:15 15:45 03 305 Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
Übersicht der Kurstermine
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