Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Michael Simon
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: Eigene/Fremde
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Voraussetzungen / Organisatorisches: Die Vorlesung steht allen Studierenden des Faches Kulturanthropologie/Volkskunde offen und kann auch von Studierenden des Zusatzstudiengangs "Euromir" besucht werden. Hörer/innen, die regelmäßig teilnehmen und sich einer mündlichen Gruppenabschlussprüfung stellen, können einen Teilnahmeschein erwerben.
Inhalt: Das „Eigene“ und das „Fremde“ sind grundlegende Begriffe der ethnographischen Arbeit. Ohne die Konfrontation mit dem Fremden kann die Auseinandersetzung mit dem Eigenen nicht stattfinden und umgekehrt. Einher gehen damit wechselnde Prädispositionen, die von der Liebe für alles Fremde (Allophilie) über den Fremdenhaß (Xenophobie) bis hin zur Ablehnung der eigenen Kultur (Homöophobie) oder ihrer übersteigerten Verehrung (Chauvinismus) reichen können. Inwieweit solche Abgrenzungs- und Selbstfindungsversuche in unserer modernen Welt, die auf Konzepte der Globalisierung und Hybridisierung setzt, noch zeitgemäß sind (und damit unsere Aufgabenstellungen als Ethnographen), soll nicht zuletzt im Rahmen dieser Vorlesung behandelt werden.
Empfohlene Literatur: Urs Bitterli: Die "Wilden" und die "Zivilisierten", München 1976. Michel Leiris: Die eigene und die fremde Kultur. Ethnologische Schriften, Frankfurt am Main 1977.