Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: PS3..LW.I.
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 5,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Kurssprache: Deutsch/Italienisch - regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar (dies beinhaltet auch die Übernahme kleinerer Vorträge, Aufgaben und/oder Referate) - max. 2 Fehlstunden - Lektüre der angegebenen Texte (Primärtexte und Theorie) Voraussetzung für den Erwerb von Leistungspunkten ist zudem eine schriftliche Hausarbeit laut Prüfungsordnung am Ende des Semesters.
Inhalt: Pietro Bembo (1470–1547) gehört zu den wenigen Autoren italienischer Sprache, die sowohl für die Philosophie als auch für die Sprach- und Literaturwissenschaft von höchstem Interesse sind. Zu Semesterbeginn steht Bembos liebestheoretischer Traktat Gli Asolani (1505) auf dem Programm, ein spannungsvoller Dialog, in dem unterschiedliche Liebeskonzepte dargeboten und bewertet werden. Im zweiten Teil des Seminars werden wir Auszüge aus den Prose della volgar lingua (1525) lesen. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen renaissancetypischen Dialog, in dessen Verlauf unterschiedliche Positionen über die angemessene Varietät des volgare aufgerufen und diskutiert werden. Damit wäre dann der humanistische Rahmen für die Interpretation von Bembos petrarkisierendem Gedichtzyklus Rime (1530) abgesteckt. In der zweiten Semesterhälfte wird also der Dichter zu seinem Recht kommen. Dabei soll die in den Einführungskursen erlernte Technik der Gedichtanalyse verfeinert und an beispielhaften Gedichten aus den Rime erprobt werden. Da die Substanz dieser Lyrik von Petrarca geborgt ist, müssen nicht zuletzt Grundelemente petrarkistischen Dichtens in Erinnerung gerufen werden. Abschließend ist die Frage zu stellen, ob Bembos Lyrik im Windschatten Petrarcas verbleibt oder, ganz im Gegenteil, ob Bembo selbst im Wind stehen und den großen Vorgänger womöglich überholen kann. Sämtliche Texte werden in einem Reader bzw. auf der Lehrplattform "Reader" zur Verfügugung gestellt. Es wird empfohlen, sich in der vorlesungsfreien Zeit mit den beiden genannten Dialogen vertraut zu machen.
