Lehrende/r: Dr. theol. Susanne Luther
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Wahrheitsansrpruch
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Inhalt: Die Evangelien des Neuen Testaments erzählen die Jesusgeschichte. Sie sind damit Geschichtsschreibung, aber zugleich auch Erzählungen. Was sagt das nun für ihren Geschichts- und Gegenwartsanspruch? Wollen sie 'Faktenwahrheit' der Vergangenheit wiedergeben, oder sind es theologische Erzählungen, die Leser/innen überzeugen wollen? Aber ist diese Alternative überhaupt sinnvoll und berechtigt? Seit dem ‚Linguistic Turn‘ zeichnete sich eine Wende in der Geschichtstheorie ab: Das im 19. und bis zur Mitte des 20. Jh. vorherrschende historistische Postulat der Objektivität von Geschichtsschreibung wurde als unhaltbar erkannt, der konstruktivistische Charakter und die Literalität von Geschichte und Verstehen bildeten sich als neue Leitparadigmen heraus. Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit neueren Ansätzen in der Geschichts- und Literaturwissenschaft und versucht, ausgewählte neutestamentliche Texte unter dieser Perspektive neu zu lesen.
Empfohlene Literatur: S. Jordan, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft, Paderborn 2009. R. Zimmermann, Geschichtstheorien und Neues Testament. Gedächtnis, Diskurs, Kultur und Narration in der historiographischen Diskussion, Early Christianity 2 (2011), 417-444.