Lehrende/r: Julia Zinßer
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
S: LLLMB
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 22
Anmeldegruppe: LLLMB Beifach
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Es wird großen Wert auf die Eigenaktivität der Seminarteilnehmenden gelegt. Dies setzt u.a. voraus, dass die Literaturgrundlage für die jeweilige Sitzung selbstständig erarbeitet wird, so dass im Seminar darauf zurückgegriffen werden kann. Das Einbringen von inhaltlichen und/oder methodisch-didaktischen Ideen bei der Seminargestaltung ist ausdrücklich erwünscht.
Inhalt:
Was bedeutet lebenslanges Lernen? Wie hängt dieser Begriff mit dem der Erwachsenenbildung zusammen? Was bedeutet Weiterbildung? Erwachsenenbildung/Weiterbildung? Was unterscheidet Bildung von Lernen oder Sozialisation von Erziehung? Welche Rolle kommt dabei digitalen Medien zu? Warum ist ein theoretisches Wissen wichtig? Welche praktischen Handlungsfelder gibt es? Was bedeutet professionelles Handeln? Was ist der Unterschied zwischen AdressatIn und TeilnehmerIn? … ?
Dieses Seminar ermöglicht, unter besonderer Berücksichtigung der Erwachsenenbildung/Weiter-bildung, einen Einstieg in den Studienschwerpunkt Lebenslanges Lernen und Medienbildung.
Zunächst sollen im Seminar einige Grundbegriffe diskutiert werden. Begriffe bzw. deren Definitionen verweisen häufig auf bestimmbare theoretische Richtungen. So lässt sich etwa, nach Koller, der „Erziehungsbegriff“ zum einen als Beeinflussung psychischer Dispositionen (Brezinka) verstehen und zum anderen als symbolische Interaktion (Kron). Ein und derselbe Begriff kann somit von ganz unterschiedlichen Denktraditionen her definiert werden. Während Wolfgang Brezinka wissenschaftstheoretisch der empirischen Erziehungswissenschaft zugeordnet werden kann, ist Friedrich W. Kron ein Vertreter der Kritischen Erziehungswissenschaft. Ziel des Seminars ist es daher Begriffe, wie Erziehung, Bildung, Lernen und Sozialisation, nicht nur inhaltlich voneinander abgrenzen zu können, sondern auch die dahinterliegenden theoretischen Ansätze zu erkennen.
Für die Erwachsenenbildung lassen sich dabei bestimmte theoretische Strömungen ausmachen, welche den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs dominieren. In Anlehnung an Sigrid Nolda werden folgende theoretischen Ansätze in das Seminar eingebracht:
- Symbolischer Interaktionismus und systemisch-konstruktivistische Ansätze
- Modernisierungstheoretische Perspektiven (Risikogesellschaft, Individualisierung und Pluralisierung, Theorie(n) der Wissensgesellschaft etc.)
- Systemtheoretische Perspektiven
- Diskursanalytische und machttheoretische Perspektiven
Diese Denkweisen dienen – sowohl im wissenschaftlichen, als auch im professionellen, praktischen Arbeitskontext – als Reflexionsfolie für das eigene Handeln, aber auch, um Positionen anderer besser verstehen und einordnen zu können. Daher bildet die Auseinandersetzung mit Theorien der Erwachsenenbildung eine grundlegende Voraussetzung, nicht nur für die Orientierung im Studium, sondern auch für das erwachsenenpädagogische Handeln und das Entwickeln einer eigenen professionellen Haltung.
Auch die AdressatInnen und Teilnehmenden der Erwachsenenbildung/Weiterbildung sind Gegenstand dieses Seminars und daran anschließend das professionelle Handeln. Es werden Handlungsformen auf der makrodidaktischen und auf der mikrodidaktischen Ebene bearbeitet sowie in zwei Sitzungsterminen Methoden der Erwachsenenbildung/Weiterbildung anhand von Beispielen in Kleingruppen praktisch erprobt.
Empfohlene Literatur:
Nolda, Sigrid (2008): Einführung in die Theorie der Erwachsenenbildung, 2. Aufl. Darmstadt
Tippelt, Rudolf/ Hippel, Aiga von (2011): Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung, 5. Aufl. Wiesbaden
Faulstich, Peter/Zeuner, Christine (Hrsg.): Erwachsenenbildung. Eine handlungsorientierte Einführung in Theorie, Didaktik und Adressaten. 3. Aufl. Weinheim und München
Koller, Hans-Christoph (2014): Grundbegriffe, Theorien und Methoden der Erziehungswissenschaft : eine Einführung, 7. Aufl. Stuttgart
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