05.174.610 MA HS. Semantiken und Gegennarrative kulturanthropologischer Forschung - `68 in Mainz

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Thomas Schneider

Veranstaltungsart: Hauptseminar

Anzeige im Stundenplan: HS Semantiken

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Inhalt:
Die Bewertungen der Ereignisse in der Bundesrepublik zwischen 1966 und 1970 mit ihrem Kulminationspunkt im Jahr 1968 könnten divergenter kaum sein. Während die Chiffre `68 von der einen Seite als Beginn des Werteverfalls gebrandmarkt wird, als Beginn sinnloser Gewalt und Zerstörungswillens, die im Terror der Roten Armee Fraktion mündeten, avanciert die kulturelle, soziale und politische Aufbruchstimmung der sogenannten APO-Zeit (Außerparlamentarische Opposition) zum zweiten Gründungsmythos, zur quasi „eigentlichen“ Gründung der demokratischen BRD. Die Revolte der studentischen Jugend in Westdeutschland hatte in der nicht aufgearbeiteten NS-Vergangenheit spezifisch deutsche Hintergründe, gleichwohl war „1968“ ein internationales Phänomen, das in vielen Metropolen nicht nur der westlichen Welt zu beobachten war. Auch für die BRD werden die Ereignisse mit den Metropolen und Hochschulstandorten Berlin, Frankfurt und München verbunden, wo zweifellos die größten Demonstrationen und Auseinandersetzungen stattfanden und die prominentesten Wortführer des SDS an den Hochschulen studierten. Allerdings war das studentische Aufbegehren keineswegs auf diese Großstädte beschränkt, die Revolte spielte sich zeitgleich an fast allen Hochschulen ab, freilich in unterschiedlicher Intensität. Allerdings sind die regionalen Ausprägungen der 68er-Revolte bedeutend weniger erforscht und speziell für Rheinland-Pfalz spricht der Mainzer Landeshistoriker M. Kißener von der „landläufige[n] Einschätzung“, „dass gleichsam das Protestjahr ‚1968‘ hier gar nicht stattgefunden habe.“ (Kißener 2009, 561)
Im Projekt „`68 in Mainz“ soll der Frage nachgegangen werden, wie dieses Jahr 1968 im Hinblick auf die Protestbewegung in Mainz verlief, wie sich die Ereignisse im Uni-Archiv, in den Medien (Lokalpresse, Fernsehen) oder im Stadtarchiv niedergeschlagen haben, wie Zeitzeugen diese Geschehnisse dieser Zeit erinnern, aber auch welche Spuren sich in alltagskultureller Hinsicht – etwa in der Mainzer Fastnacht – noch finden lassen.Die Bewertungen der Ereignisse in der Bundesrepublik zwischen 1966 und 1970 mit ihrem Kulminationspunkt im Jahr 1968 könnten divergenter kaum sein. Während die Chiffre `68 von der einen Seite als Beginn des Werteverfalls gebrandmarkt wird, als Beginn sinnloser Gewalt und Zerstörungswillens, die im Terror der Roten Armee Fraktion mündeten, avanciert die kulturelle, soziale und politische Aufbruchstimmung der sogenannten APO-Zeit (Außerparlamentarische Opposition) zum zweiten Gründungsmythos, zur quasi „eigentlichen“ Gründung der demokratischen BRD. Die Revolte der studentischen Jugend in Westdeutschland hatte in der nicht aufgearbeiteten NS-Vergangenheit spezifisch deutsche Hintergründe, gleichwohl war „1968“ ein internationales Phänomen, das in vielen Metropolen nicht nur der westlichen Welt zu beobachten war. Auch für die BRD werden die Ereignisse mit den Metropolen und Hochschulstandorten Berlin, Frankfurt und München verbunden, wo zweifellos die größten Demonstrationen und Auseinandersetzungen stattfanden und die prominentesten Wortführer des SDS an den Hochschulen studierten. Allerdings war das studentische Aufbegehren keineswegs auf diese Großstädte beschränkt, die Revolte spielte sich zeitgleich an fast allen Hochschulen ab, freilich in unterschiedlicher Intensität. Allerdings sind die regionalen Ausprägungen der 68er-Revolte bedeutend weniger erforscht und speziell für Rheinland-Pfalz spricht der Mainzer Landeshistoriker M. Kißener von der „landläufige[n] Einschätzung“, „dass gleichsam das Protestjahr ‚1968‘ hier gar nicht stattgefunden habe.“ (Kißener 2009, 561)
Im Projekt „`68 in Mainz“ soll der Frage nachgegangen werden, wie dieses Jahr 1968 im Hinblick auf die Protestbewegung in Mainz verlief, wie sich die Ereignisse im Uni-Archiv, in den Medien (Lokalpresse, Fernsehen) oder im Stadtarchiv niedergeschlagen haben, wie Zeitzeugen diese Geschehnisse dieser Zeit erinnern, aber auch welche Spuren sich in alltagskultureller Hinsicht – etwa in der Mainzer Fastnacht – noch finden lassen.

Empfohlene Literatur:
Empfohlene Literatur:

Kißener, Michael (2009). „1968“ in Rheinland-Pfalz. Probleme und Erträge einer historischen Spurensuche. Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 35, 559-608.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mo, 18. Apr. 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
2 Mo, 25. Apr. 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
3 Mo, 2. Mai 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
4 Mo, 9. Mai 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
5 Mo, 23. Mai 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
6 Mo, 30. Mai 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
7 Mo, 6. Jun. 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
8 Mo, 13. Jun. 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
9 Mo, 20. Jun. 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
10 Mo, 27. Jun. 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
11 Mo, 4. Jul. 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
12 Mo, 11. Jul. 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
13 Mo, 18. Jul. 2016 12:15 13:45 02 741 Seminarraum Dr. Thomas Schneider
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Dr. Thomas Schneider