05.155.625 MA Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) - „Spot on“: Performative Lichtkonzepte und -experimente

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Benjamin Hoesch M.A.

Veranstaltungsart: Übung

Anzeige im Stundenplan: Theat-u Medienpraxis

Semesterwochenstunden: 1

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 3

Anmeldegruppe: TheWi Master Summer School 2016

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Liebe Studierende,

bitte beachten Sie folgende Hinweise zur SummerSchool (BA-Module VIII (KF), IV (BF), VI (BF); MA-Module V und VI): diese findet in diesem Jahr nicht wie gewohnt im Block im Juli statt, es werden aber dennoch Kurse als ‚Evening Lectures‘ und auch als ‚Übungen/Workshops‘ angeboten, so dass Sie die betreffenden Module und Modulbestandteile gemäß Studienverlaufsempfehlung im SoSe 2016 vollständig absolvieren können.

Die Vorlesungsreihe ‚EVENING LECTURES‘ findet im Rahmen der Tagungen "Re/produktionsmaschine Kunst: Kategorisierungen des Körpers in den Darstellenden Künsten" (03.03.16 bis 05.03.16) und "Spiele spielen" (29.09.16 bis 01.10.16) statt.
Für die aktive Teilnahme an der Vorlesung ist der Besuch einer der Tagungen erforderlich, d.h. im März mindestens der Besuch der Keynotes von Paula-Irene Villa, Doris Kolesch, Matthias Warstat plus 1 Vortrags-Sektion (Programm unter http://www.koerperkategorien2016.uni-mainz.de/28.php); im September/Oktober mindestens der Besuch von vier Keynotes (Vortragende werden noch bekannt gegeben) plus 1 Vortrags-Sektion (weitere vorläufige Informationen unter http://www.socum.uni-mainz.de/call-for-papers/).

Die ÜBUNGEN im Rahmen der ‚SummerSchool‘ finden im Juni/ Juli als Blockveranstaltungen an Wochenenden statt, genaue Termine stehen jedoch erst zur zweiten Anmeldephase fest.
Beachten Sie hierzu die Informationen in JoGuStine (werden in den Veranstaltungsbeschreibungen ergänzt).

Melden Sie sich, sofern Sie die Module mit ‚SummerSchool‘-Bestandteilen besuchen möchten, bereits jetzt für diese an. Sollten sich zeitliche Probleme mit den im Laufe der nächsten Wochen veröffentlichten Terminen ergeben, wenden Sie sich bitte VOR Semesterbeginn (und Ablauf der zweiten Anmeldephase) an die Studienfachberatung.

Inhalt:

ACHTUNG: Aufgrund von Raumbelegungen können sich die Termine noch verschieben; möglich ist dabei auch eine Aufteilung in kleinere Terminblöcke einschließlich Abendtermine unter der Woche. Die genauen Zeiten und Orte werden im Laufe des Semesters per Mail bekanntgegeben.
„Und man siehet die im Lichte / Die im Dunkeln sieht man nicht.“ In Brechts nur scheinbar banaler Feststellung steckt die fundamentale Bedeutung des Lichts für das Theater: Licht organisiert Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, lässt erscheinen und verbirgt, verzaubert und macht transparent, konstituiert den ästhetischen Rahmen und die theatrale Raumpolitik in ihm. Trotzdem ist der traditionelle Umgang mit Licht im Theater marginalisierend und auf zwei Funktionen verengt: als Beleuchtung verstanden dient es instrumentell der Sichtbarkeit und Wirkung von SchauspielerInnen und Bühnenräumen, ohne selbst zum Thema zu werden; als dramaturgisches Mittel wird es auf semiotische Lesbarkeit etwa von Tages- und Nachtzeiten verpflichtet. Erst das Avantgarde- und Gegenwartstheater entwickelt ein Interesse am eigenen ästhetischen Potential von Licht. Unter dem Einfluss der Bildenden Kunst (Marc Chagall, Barnett Newman, Gerhard Richter), Videokunst (Bill Viola, Douglas Gordon) und der sog. Light Art (ZERO, James Turrell, Olafur Eliasson) entdecken Regisseure wie Robert Wilson, Einar Schleef oder Heiner Goebbels Licht als performatives Mittel par excellence: nichts anderes als sich selbst bedeutend, bewirkt es doch unausweichliche sinnliche Eindrücke, lässt Menschen, Dinge und Räume entstehen wie vergehen und verbindet sich mit Klang, Sprache, Körpern und Architektur zu komplexen synästhetischen Erfahrungen. Licht hat dabei seine ganz eigenen Wahrnehmungsbedingungen und kann dadurch auch erfahrene Theaterleute mit seinen unerschöpflichen Wirkungen immer wieder überraschen.
Da der theoretische Diskurs zum Licht dieses faszinierende Phänomen noch längst nicht eingeholt hat, ist ein praktisch-experimenteller und reflexiver Zugang hier besonders vielversprechend. Im Workshop werden wir erste Annäherungen an Licht als ästhetisches Mittel in drei Etappen probieren:
(1) Anhand signifikanter Beispiele des Gegenwartstheaters fragen wir nach grundlegenden Aspekten des Phänomens Licht und suchen nach Formulierungen zu seiner Beschreibung und Diskussion.
(2) Ausgehend von einer kurzen technischen Einweisung in die vorhandenen Scheinwerfertypen experimentieren wir mit verschiedenen Konstellationen, Ausrichtungen und Programmierungen von Lichtquellen auf der Bühne. Zum Ausprobieren können gerne auch eigene alltägliche oder außergewöhnliche Leuchtmittel mitgebracht werden.
(3) In Kleingruppen entwickeln und realisieren wir eigene Lichtkonzepte für ein frei gewähltes räumliches Setting. Diese können gut bereits im Hinblick auf einen Beitrag zum Szenischen Projekt „In Zukunft: Mainz“ gedacht werden.
Technische Vorkenntnisse sind KEINE Voraussetzung für die Teilnahme, können – falls vorhanden – jedoch auch gerne eingebracht werden. Entscheidend für einen spannenden Workshop sind vielmehr ein formalästhetisches Interesse sowie Lust und Energie für technisch-künstlerische Experimente.

Zur Einstimmung empfohlen:
FLIMMERSKOTOM am Samstag, 16.04.2016 um 17:00 Uhr im FrankfurtLAB http://www.mousonturm.de/web/de/veranstaltung/FLIMMERSKOTOM
Baumann, Carl-Friedrich (1988): Licht im Theater. Von der Argand-Lampe bis zum Glühlampen-Scheinwerfer. Stuttgart.
Peschke, Nadine (2011): Gebrochen in Raum und Zeit. Performanzen des Lichts im Dazwischen. Marburg.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Sa, 11. Jun. 2016 10:00 17:00 01 423 P103 Benjamin Hoesch M.A.
2 So, 12. Jun. 2016 10:00 17:00 01 423 P103 Benjamin Hoesch M.A.
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
Lehrende/r
Benjamin Hoesch M.A.