Lehrende/r: Univ-Prof. Dr. Christoph Gabriel
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: V.GS.S.
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 2,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Leistungsnachweis: gemäß den Studienordnungen
Inhalt: Kreolsprachen sind unter den spezifischen sozio-historischen Bedingungen der Kolonialherrschaft (Sklavenhaltung, Plantagenwirtschaft, geografische Abgeschiedenheit) in vielen Teilen der Welt aus dem Kontakt der jeweiligen Kolonialsprachen mit unterschiedlichsten Sprachen hervorgegangen. Als Vorstufe werden für gewöhnlich sog. Pidginsprachen angenommen, d. h. aus kommunikativen Notsituationen entstandenen Hilfssprachen, bei denen Strukturen und Lexikon der beteiligten L1-Systeme stark reduziert werden, um auf diese Weise eine rudimentäre Verständigung zwischen Sprechergruppen zu ermöglichen, die über keine gemeinsame Sprache verfügen. In einem ersten Schritt werden wir uns mit unterschiedlichen Theorien zur Herausbildung von Kreolsprachen befassen und dabei auf so unterschiedliche Ansätze wie Bickertons (1984) Language Bioprogram Hypothesis, auf die Substrathypothese sowie auf mono- und polygenetische Erklärungen eingehen. In einem weiteren Schritt setzen wir uns mit ausgewählten französisch-, spanisch- und portugiesisch-basierten Kreolsprachen auseinander, denen wir uns aus sowohl sozio-historischem als auch systemlinguistischem Blickwinkel nähern. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Frage, inwieweit sich in den unterschiedlichen Kreolsprachen ähnliche strukturelle Eigenschaften ausmachen lassen.
Empfohlene Literatur: Velupillai, Viveka (2015). Pidgins, Creoles and mixed languages: an introduction (Creole language library 48). Amsterdam: Benjamins.