Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Matthias Schnettger
Veranstaltungsart:
Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan:
HS.Internat.Gesch.
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 14
Anmeldegruppe: SoSe16 HS Längs
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Aufbaumodul Längsschnitt/Internationale Geschichte (M.A., M.Ed.): Dieses Hauptseminar kann im Rahmen des Moduls Längsschnitt/Internationale Geschichte besucht werden. In diesem Fall wird die Hausarbeit zwar benotet, geht aber nicht in die Modulnote ein. Die mündliche Prüfung zur Vorlesung ist die Modulprüfung.
Das Hauptseminar ist so konzipiert, dass auf eine Einführungsphase, die durch die gemeinsame Lektüre grundlegender Texte geprägt ist, Sitzungen zu Einzelthemen folgen. Diese sind von den Studierenden in Absprache mit dem Seminarleiter eigenverantwortlich zu gestalten. Kurze Präsentationen sind dabei vorgesehen; im Vordergrund steht aber die gemeinsame Arbeit an Quellen und Forschungsliteratur. Die Themenvergabe erfolgt in der ersten Sitzung. Im Rahmen des Seminars findet am 13. Juni eine ganztägige Exkursion nach Ludwigsburg statt. Die Kosten für die Exkursion (Busfahrt, Eintritt, Führungen) betragen EUR 33,-.
Inhalt:
Was haben George Villiers, Herzog von Buckingham, Madame de Pompadour und der Arzt Johann Friedrich Struensee gemeinsam? - Eine Besonderheit an vielen Höfen im Europa der Frühen Neuzeit war, dass es neben dem regierenden Fürsten einen "Zweiten Mann im Staat" gab, der bisweilen einen größeren Einfluss auf die Geschicke des Landes zu nehmen schien als der Herrscher selbst. Dabei wird häufig idealtypisch zwischen einem Ersten Minister, der prinzipiell in die Behördenstrukturen eingebunden war, und einem Favoriten unterschieden, dessen exzeptionelle Position weder formal noch institutionell abgesichert war, sondern sich wesentlich durch seine engen persönlichen Beziehungen zum Fürsten konstituierte. Eine ähnlich exponierte und zugleich prekäre Stellung konnten fürstliche Mätressen einnehmen. Gemeinsam war Favoriten und Mätressen auch, dass sie in Krisenzeiten häufig Kritik auf sich zogen und ggf. die Rolle von Sündenböcken zur Entlastung des Fürsten zu übernehmen hatten. Auch deswegen lässt sich an ihnen nachvollziehen, wie eng Fürst, Hof und Regierung in der Frühen Neuzeit miteinander verschränkt waren, aber auch, wie sie allmählich auseinandertraten.
Empfohlene Literatur:
Michael Kaiser/Andreas Pecar (Hg.): Der zweite Mann im Staat. Oberste Amtsträger und Favoriten im Umkreis der Reichsfürsten in der Frühen Neuzeit. Berlin 2003 (Zeitschrift für Historische Forschung, Beiheft 32); Andreas Pecar: Strippenzieher im Verborgenen. Favoriten und Mätressen und die politischen Entscheidungsstrukturen an den Fürstenhöfen der Frühen Neuzeit. In: Volkhard Huth (Hg.): Geheime Eliten? Bensheimer Gespräche 2010/11. Frankfurt am Main 2014 (Bensheimer Forschungen zur Personengeschichte 1), S. 269-286.
Zusätzliche Informationen:
Die propädeutischen Kenntnisse der im Hauptseminar angesprochenen Epochen werden vorausgesetzt. Das gilt auch für die geforderten Fremdsprachenkenntnisse.
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