05.155.605 MA S. Theater und Dramengeschichte - „Ich fühle mich nicht wohl genug. Lies mir etwas Horaz“: Brecht und die Antike

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: S:Theate/Dramengesch

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Anmeldegruppe: MA Theater und Dramengeschichte SoSe 16

Inhalt:
Brechts Auseinandersetzung mit der Antike wird zumeist auf das Konzept des Nicht-Aristotelischen und auf das Antigone-Modell beschränkt. Im Seminar wollen wir weiter nach Spuren des Antiken in Brechts ästhetischen, theatertheoretischen und -praktischen Schriften fragen: so soll etwa auch seine Auseinandersetzung mit Platons sokratischen Dialogen und das Konzept eines neuen Theaters (eines Thaeters) zur Sprache kommen; ebenso aber auch motivische Spuren Attischer Dramen und antiker Dichtung in seinen Dramen und in seiner Lyrik (etwa „Die Medea von Lodz“) sowie Brechts oft vergessene Begeisterung für lateinische Sprache und römische Dichtung, die sich nicht nur im Titelzitat aus ,Galilei‘ niederschlägt.
Das Seminar greift historisch in zwei Richtungen aus: Einmal soll nach den Rezeptionstraditionen gefragt werden, auf die Brecht Bezug nimmt (z.B. die Auseinandersetzung mit verschiedenen Antigonen im Antigone-Modell). So kommt die Konstruiertheit des Wissens von historischen Theaterformen und -diskursen in den Blick: Erarbeitet wird etwa der historisch-philosophische Hintergrund verschiedener Antigone-Lektüren (Hegel, Hölderlin etc.), das Aristoteles-Bild frühneuzeitlicher Regelpoetiken, zu dem Brecht sich ins Verhältnis setzt, oder auch Brechts kritisch-produktive Auseinandersetzung mit der sprichwörtlichen Theaterfeindlichkeit Platos. In besonderen Maße wird hier die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit historischen Theater(konzepten) verbunden mit der Schärfung des Bewusstseins für die Historizität von Geschichtsmodellen und Formen der (wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen) Narrativierung historischen Wissens.
In der konkreten Seminargestaltung wird die Frage nach dem Agonalen in der antiken Tradition aufgenommen und hinsichtlich ihrer Relevanz für das Brechtsche Antike-Verständnis befragt. Dies kann auch performativ geschehen: In den verschiedenen Themenblöcken können Modelle der inszenierten Debatte erprobt werden; so könnte eine Gruppe von ,Brecht-Apologeten‘ gegen die verschiedenen historischen Aristotelismen oder Hegels Antigone gemeinsam mit der Brechts und Hölderlins gegen verschiedene Kreon-Figuren antreten.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mi, 20. Apr. 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
2 Mi, 27. Apr. 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
3 Mi, 4. Mai 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
4 Mi, 11. Mai 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
5 Mi, 18. Mai 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
6 Mi, 25. Mai 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
7 Mi, 1. Jun. 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
8 Mi, 8. Jun. 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
9 Mi, 15. Jun. 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
10 Mi, 22. Jun. 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
11 Mi, 29. Jun. 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
12 Mi, 6. Jul. 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
13 Mi, 13. Jul. 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
14 Mi, 20. Jul. 2016 14:15 15:45 01 441 P105 Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel