Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S:Spezialstudien 1
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 30
Anmeldegruppe: Seminare CI-Modul (B.A.) und Modul I (M.A.), WS 15_16
Kontingentschema: Seminare CI-Modul (B.A.) und Modul I (M.A.), WS 15_16
Voraussetzungen / Organisatorisches: Hausarbeit = Modulabschluss: Abgabe spätestens zum einheitlichen Abgabetermin am Donnerstag, dem 31.03.2016, 9-18 h im Studienbüro
Inhalt: Obwohl die Moderne von ihren Protagonisten gerne als Befreiung von historischen Bindungen und historischen Vorbildern propagiert wurde, gehörte die Auseinandersetzung mit der Geschichte doch zugleich zu ihren zentralen Diskursfeldern. Dies gilt sowohl für den Bereich der politischen und gesellschaftlichen als auch der kulturellen und künstlerischen Auseinandersetzungen. Vor allem in der bildenden Kunst und Architektur erfolgte ein besonders öffentlichkeitswirksamer Schlagabtausch zwischen Modernisten und Traditionalisten über die Bedeutung historischer Referenzen und ihre häufig radikale Infragestellung. Dabei geriet auch für die Kunstgeschichtsschreibung aus dem Blick, wie intensiv sich gerade die herausragenden Vertreter der künstlerischen Moderne – von Auguste Rodin oder Pablo Picasso über Ernst Ludwig Kirchner oder Alberto Giacometti bis hin zu Yves Klein oder Arnulf Rainer – mit der Kunst vergangener Epochen für die Entwicklung ihrer eigenen Konzepte und Formensprache auseinandersetzten. Unter den zum künstlerischen Vorbild genommenen Epochen nimmt ausgerechnet das Mittelalter einen besonderen Rang ein. Deshalb soll im Seminar danach gefragt werden, welche Attraktivität gerade mittelalterliche Kunst als Vorbild für moderne Künstler besaß und auf welche Weise sich diese in einem Akt der kreativen Aneignung den geschichtsträchtigen Kunstwerken aus einer fernen Epoche annäherten.