Lehrende/r: Dr. Dominic Bärsch
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: LÜ Lat Lit 4+Rez1
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Voraussetzungen / Organisatorisches: Organisatorische Details und das Lektürepensum werden in der ersten Sitzung besprochen. Die zu übersetzenden Passagen werden als Scans im Reader zur Verfügung stehen. Für die erste Sitzung bereiten Sie bitte das Vorwort des ersten Buches (nicht des Gesamtwerkes, das sie bei Interesse - es gibt Einblicke in die Intentionen des Autors, die wirklich interessant sind - natürlich gerne trotzdem lesen können) und die Verse 1,1-26 vor. Identifizieren Sie dazu bitte auch Personen, die direkt angesprochen werden, sowie die (mythologischen) Plots.
Inhalt: Insula me genuit, rapuit Castellio nomen Perstrepuit modulis Gallia tota meis Mit dieser Nachahmung des vergilischen Epitaphs inszenierte sich Walter von Châtillon im 12. Jahrhundert als Erbe der epischen Dichtung. Sein Hauptwerk, die Alexandreis, ist das erste (überlieferte) lateinische Epos über das Leben Alexander des Großen. Fünf Jahre habe er an dieser gearbeitet, wie er in seinem Vorwort anmerkt, und erzielte einen durchschlagenden Erfolg: Im Schulunterricht des 13. Jahrhunderts ist nicht mehr Vergils Aeneis, sondern die Alexandreis das klassische Epos, anhand dessen Latein gelehrt und gelernt wird. Nachvollziehbar wird dies zum einen durch den ausgefeilten Stil, den Walter bietet, zum anderen durch die zahlreichen Anspielungen an das Zeitgeschehen, kombiniert mit einem breiten intertextuellen Netz: Durch imitatio und aemulatio konkurriert Walter direkt mit antiken Vorbildern wie Vergil, Lukan und Statius, wobei er aus den Historiae Alexandri Magni des Curtius Rufus den Handlungsrahmen seines Werkes schöpft. In der Lektüreübung sollen Auszüge dieses wirkungsmächtigen Werkes gelesen und interpretiert werden.
Empfohlene Literatur: Otto Zwierlein, Der prägende Einfluss des antiken Epos auf die "Alexandreis des Walter von Châtillon, Mainz [u.a] 1987.