02.303.2090 BA Methodenkurs: Inhaltsanalyse

Lehrende/r: Dr. Stefan Geiß; Dr. Jörg Haßler; Christine Heimprecht; Pablo Jost; Richard Lemke; Prof. Dr. Marcus Maurer; Christina Viehmann

Veranstaltungsart: Übung

Anzeige im Stundenplan: Meth.Inh.analyse

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 196

Inhalt:
Die quantitative Inhaltsanalyse ist ein systematisches und intersubjektiv nachvollziehbares Verfahren zur standardisierten Erfassung von Mitteilungen. In der Publizistikwissenschaft werden Inhaltsanalysen vor allem angewendet, um Inhalte traditioneller Massenmedien zu erfassen und zu charakterisieren. Mit der zunehmenden Verbreitung des Internets werden Inhaltsanalysen allerdings auch zunehmend online durchgeführt, um die öffentliche Kommunikation von und zwischen Privatpersonen zu analysieren. Im ersten Teil des Kurses werden die Logik und die Regeln der quantitativen Inhaltsanalyse vermittelt und an Beispielen verdeutlicht. Im zweiten Teil werden diese Erkenntnisse in einem konkreten Forschungsprojekt angewendet: Benennung und Ableitung konkreter Fragestellungen und Hypothesen, Entwicklung eines geeigneten Codebuchs, Ziehung einer Stichprobe, Durchführung und Auswertung der Inhaltsanalyse. Welche Themenschwerpunkte die einzelnen Kurse haben, findet sich im Folgenden.

Kurs A (Geiß):
Gegenstand des zweiten Kursabschnitts ist das – verbale und nonverbale – Verhalten von Spitzenpolitikern in politischen Talkshows. Spitzenpolitiker sind in diesen Shows allgegenwärtig. Die Zuschauer können sich so ein Bild von deren politischen Zielen, aber auch von deren (politischen wie apolitischen) Charaktereigenschaften machen. Doch was prägt das Verhalten der Spitzenpolitiker in solchen Sendungen: Sind es eher die persönlichen Kommunikationsstile (z.B. von Ursula von der Leyen und Thomas Oppermann) oder die Situationen (z.B. eine vorausgehende Provokation), die sich im Gesprächsverhalten (und schließlich im Image des jeweiligen Politikers) niederschlagen?
Das empirische Projekt zum Verhalten von Spitzenpolitikern in politischen Talkshows wird in Kooperation der beiden Inhaltsanalysekurse A (Geiß) und F (Haßler) durchgeführt.

Kurs B (Köhler):
Die Tarifauseinandersetzungen der Lokführer und Piloten im vergangenen Jahr haben bereits in der medialen Debatte zu provokanten und zum Teil einseitigen Bewertungen geführt. So wurde beispielsweise Claus Weselsky von der Bildzeitung als der „Bahnsinnige“ tituliert und der Focus hat gar seine Privatadresse publik gemacht. In Anbetracht dessen ist es spannend zu sehen, wie diese Tarifauseinandersetzungen auf den „Klowänden der Nation“ – den Kommentarspalten auf den Webseiten und Facebook-Profilen der Medienangebote – diskutiert und bewertet werden. Dies wollen wir im zweiten Teil des Kurses analysieren. Die Analyse der Kommentare zu Medienbeiträgen über verschiedene Tarifkonflikte wird in Kooperation der beiden Inhaltsanalysekurse B (Köhler) und C (Jost) erfolgen. Das Seminar erfordert ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Initiative der Studierenden.

Kurs C (Jost):
Die Tarifauseinandersetzungen der Lokführer und Piloten im vergangenen Jahr haben bereits in der medialen Debatte zu provokanten und zum Teil einseitigen Bewertungen geführt. So wurde beispielsweise Claus Weselsky von der Bildzeitung als der „Bahnsinnige“ tituliert und der Focus hat gar seine Privatadresse publik gemacht. In Anbetracht dessen ist es spannend zu sehen, wie diese Tarifauseinandersetzungen auf den „Klowänden der Nation“ – den Kommentarspalten auf den Webseiten und Facebook-Profilen der Medienangebote – diskutiert und bewertet werden. Dies wollen wir im zweiten Teil des Kurses analysieren. Die Analyse der Kommentare zu Medienbeiträgen über verschiedene Tarifkonflikte wird in Kooperation der beiden Inhaltsanalysekurse B (Köhler) und C (Jost) erfolgen. Das Seminar erfordert ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Initiative der Studierenden.

Kurs F (Haßler):
Gegenstand des zweiten Kursabschnitts ist das – verbale und nonverbale – Verhalten von Spitzenpolitikern in politischen Talkshows. Spitzenpolitiker sind in diesen Shows allgegenwärtig. Die Zuschauer können sich so ein Bild von deren politischen Zielen, aber auch von deren (politischen wie apolitischen) Charaktereigenschaften machen. Doch was prägt das Verhalten der Spitzenpolitiker in solchen Sendungen: Sind es eher die persönlichen Kommunikationsstile (z.B. von Ursula von der Leyen und Thomas Oppermann) oder die Situationen (z.B. eine vorausgehende Provokation), die sich im Gesprächsverhalten (und schließlich im Image des jeweiligen Politikers) niederschlagen?
Das empirische Projekt zum Verhalten von Spitzenpolitikern in politischen Talkshows wird in Kooperation der beiden Inhaltsanalysekurse A (Geiß) und F (Haßler) durchgeführt.

Kurs G (Lemke):
Es wird vermutet, dass Jugendliche und junge Erwachsene ihre Vorstellungen von und Einstellungen zu Liebe, Sexualität und Partnerschaft auch auf Basis von Mediendarstellungen ausbilden. Sie entwickeln durch wiederkehrende Skripte in Mediendarstellungen ein Gefühl davon, was normal und was nicht normal, was erlaubt und was nicht erlaubt ist. In diesem Inhaltsanalyse-Kurs soll untersucht werden, welches Bild von Partnerschaft und Familie sowie von Liebe und Sexualität durch Medien vermittelt wird. Welches Geschlecht macht klassischerweise „den ersten Schritt“? Findet Sexualität vorwiegend innerhalb oder außerhalb fester Liebespartnerschaften statt? Hinsichtlich dieser und vieler weiterer Fragen wollen wir die in den Medien dargestellten Skripte untersuchen. Dabei soll ein spezieller Fokus auf die reichweitenstärksten Serien der letzten Jahre gelegt werden (einschließlich Reality-TV). Einen Schwerpunkt der Analyse wird später auf dem Abgleich mit medienexternen Daten liegen. Stimmt das Bild, das uns die Medien vermitteln, mit den Erkenntnissen empirischer Sexualforschung in Deutschland überein?