Lehrende/r: PD Dr. habil. Annette Albert-Zerlik; Univ.-Prof. Dr. Ansgar Franz
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S_Begräbnisliturgie
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Voraussetzungen / Organisatorisches: Das Seminar ist Bestandteil von Modul 12 für den lehramtsbezogenen Masterstudiengang (M.Ed.) und für Modul 15a des Magister theologiae und Modul 5b des Beifachs Katholische Theologie für Bachelor of Arts. Die Lehrveranstaltung gilt als Prüfungsvoraussetzung für die Diplomprüfung/Kirchliche Abschlussprüfung. Abgabetermin für die Hausarbeit: spätestens bis 31.03.2016.
Inhalt: Nach einer Phase der Verdrängung scheint der Tod wieder ins gesellschaftliche Bewusstsein zurückgekehrt zu sein. Zumindest legt das die verstärkte Präsenz des Themas in den Medien nahe, z. B. durch spezielle Themenwochen im Fernsehen, Übertragungen von Gottesdiensten nach Katastrophenfällen, Berichte über Hospize oder Informationen über das Berufsbild des Bestatters. Auf der anderen Seite ereignen sich Sterben und Tod jedoch weiterhin hinter verschlossenen Türen, ausgeblendet aus dem gesellschaftlichen Leben. Nach Eintritt des Todes sind die Hinterbliebenen nicht mehr wie früher in eine allgemeingültige Trauerkultur eingebunden. Je nach weltanschaulicher Disposition können sie wählen zwischen einem kirchlichen Begräbnisritus oder einer weltlichen Trauerfeier. Neben der Beisetzung des Leichnams in der Erde fällt die Entscheidung immer häufiger zugunsten der Kremation, wodurch sich wiederum individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bzgl. des Umgangs mit der Asche ergeben, wie beispielsweise deren Versenkung im Urnengrab, Verstreuung über dem Ozean oder Einkapselung in einem Diamant. Welche Bedeutung hat angesichts der skizzierten Entwicklung die heutige kirchliche Sterbe- und Begräbnisliturgie? Welchen Beitrag leistet sie zur Bewältigung von Sterben und Trauer? Wie bringt sie die christliche Einstellung zum Tod zum Ausdruck? Die Beschäftigung mit solchen Fragen erfordert die Kenntnis der geschichtlichen Entwicklung. Von daher werden im Verlauf des Seminars ausgehend von der Antike westkirchliche Sterbe- und Begräbnisriten des Mittelalters, der Neuzeit bis zur Gegenwart in ihrem jeweiligen gesellschaftlich-kulturellen Kontext in den Blick genommen. Auf dieser Grundlage sollen dann auch Beispiele nichtkirchlicher Trauer- und Bestattungsfeiern untersucht werden.
Empfohlene Literatur: