Lehrende/r: Günter Böckeler
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: LÜ: Lat Lit 3
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Voraussetzungen / Organisatorisches: Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird engagierte Mitarbeit erwartet.
Inhalt: Was ist Glück und wie komme ich zum Glück? Um diese Frage haben sich Philosophen im antiken Griechenland immer wieder bemüht. Seneca, der neben Cicero der bedeutendste Philosoph in Rom war, hat sich nach intensivem Studium der griechischen Philosophie der jüngeren Stoa zugewandt und uns ein umfangreiches Werk hinterlassen. Dieses besteht aus zehn dialogoi, den epistulae morales, zwölf Tragödien und einer Satire, in der die Apotheose des Kaisers Claudius parodiert wird. In der Schrift "de vita beata", die zu den dialogoi zählt, geht es im ersten Teil darum, dass Seneca mit Hilfe von stoischem Gedankengut den Weg zum Glück weist. Der Mensch soll die Forderungen der Natur erfüllen und Tugend üben. Durch die Tugend kommt er zu einem richtigen Urteil und damit zum Glück. Im zweiten Teil der Schrift befasst sich Seneca mit dem Vorwurf, dass er im wirklichen Leben nicht immer nach den Grundsätzen verfahre, wie er sie in seinen Schriften lehre. So insistiert er stets auf Bedürfnislosigkeit, obwohl er doch selbst über großen Reichtum verfügt. Seneca versucht sich dadurch zu rechtfertigen, dass der stoische Weise ruhig Besitz haben dürfe, aber eben nur er es verstehe, mit ihm richtig umzugehen. Seneca will keine umständlichen philosophischen Theorien entwickeln, sondern dem Leser praktische Lebenshilfe geben. Deshalb ist seine Sprache vergleichsweise auch leicht und gut verständlich.
Empfohlene Literatur: Als Textgrundlage ist jede einsprachige Ausgabe möglich.
