Lehrende/r: Dr. Verena von Wiczlinski
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 07.068.14_190
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 1
Anmeldegruppe: WS 1516 Sem NG
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Das Seminar dient der Einführung in wissenschaftliche Arbeitstechniken zur Neuesten Geschichte, darunter die Quellenarbeit sowie Recherche und Auswertung entsprechender Literatur. Es entwickelt diese Techniken am Themenfeld von Flucht und Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges und vertieft sie im verpflichtenden Tutorium. Bereits im letzten Kriegswinter 1944/45 flohen Millionen von Deutschen vor der heranrückenden Roten Armee. Das „Potsdamer Abkommen“ vom 7. August 1945 legte fest, daß die „Überführung“ der deutschen Bevölkerung aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn in „ordnungsgemäßer und humaner Weise“ erfolgen sollte und schuf die Voraussetzungen für die große Vertreibungswelle ab 1946. Besonderes Augenmerk wird im Seminar auf die Vorbereitung, Durchführung und das Erleben dieser Vertreibungen gelegt, deren Realität einer humanen Überführung größtenteils nicht entsprach. Ziel des Proseminars ist die eigenständige Erstellung einer Proseminararbeit. Im Laufe des Semesters wird erwartet, daß die Seminarteilnehmer neben regelmäßiger Vorbereitung der Seminarsitzungen anhand von Arbeitsaufträgen überdies als individuelle Studienleistung eine kurze Präsentation, Quellenvorstellung oder Rechercheaufgabe übernehmen.
Empfohlene Literatur: Matthias Beer: Flucht und Vertreibung der Deutschen. Voraussetzungen, Verlauf, Folgen, München 2011. – Detlef Brandes: Der Weg zur Vertreibung 1938-1945. Pläne und Entscheidungen zum Transfer der Deutschen aus der Tschechoslowakei und aus Polen. München 2001. – Ray M. Douglas: Orderly and Humane: The Expulsion of the Germans after the Second World War, New Haven (Conn.) 2012.
Zusätzliche Informationen: Das Seminar Neueste Geschichte nimmt innerhalb des Bachelorstudiums einen herausgehobenen Platz ein: Es übernimmt zu Beginn des Studiums einen relativ großen Anteil der propädeutischen Ausbildung, d.h. des "Handwerkszeugs des Historikers". Insofern nimmt die Propädeutik in diesem Seminar großen Raum ein. Dabei wird die Propädeutik vom Thema des Seminars her entwickelt.
