Lehrende/r: PD Dr. Bernd Kiefer
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: PS: Nat. Kinematogr.
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 33
Anmeldegruppe: Nationale Kinematographie SoSe 2015
Inhalt: Als Rainer Werner Fassbinder (*1945) im Juni 1982 starb, nannte ihn der Filmkritiker Wolfram Schütte in seinem Nachruf das "Herz" des Neuen deutschen Films. Fassbinder war nicht nur als Regisseur, Autor, Dramatiker, Theatermacher und auch Schauspieler ungemein produktiv. Er hat sich in seinem Werk auch stets auf provozierende Weise mit Deutschland auseinandergesetzt, mit der katastrophalen Geschichte und mit der von Fassbinder als bedrückend empfundenen Gegenwart. Fassbinders Filme - er präferierte das Genre des Melodrams - lassen sich lesen als filmische Geschichte Deutschlands, der Körper, der Gefühle, der Mentalitäten in diesem Land. Im Seminar wollen wir also "Fassbinders Deutschland" erforschen, vor allem durch die Analyse und Interpretation folgender Filme: Katzelmacher (1969), Händler der vier Jahreszeiten (1971), Die bitteren Tränen der Petra von Kant (1971), Fontane Effi Briest (1973), Angst essen Seele auf (1973), Faustrecht der Freiheit (1974), In einem Jahr mit 13 Monden (1978), Die Ehe der Maria Braun (1978), Die 3. Generation (1979), Lili Marleen (1980), Berlin Alexanderplatz (1980), Lola (1981) und Die Sehnsucht der Veronika Voss (1981). Grundlagentext für die Arbeit im Seminar ist Thomas Elsaessers Buch: "Rainer Werner Fassbinder", Berlin 2001. Zur Einführung in den filmhistorischen Kontext von Fassbinders Werk ist unbedingt zu empfehlen der von Norbert Grob, Hans Helmut Prinzler und Eric Rentschler herausgegebene Band: "Neuer Deutscher Film", Stuttgart 2012. Im Sommer 2015 wird international mit Ausstellungen und Retrospektiven des 70. Geburtstages von RWF gedacht. Im Seminar können wir gegebenenfalls darauf reagieren.