Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Friedemann Kreuder
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S:Th u Dramengesch
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Voraussetzungen / Organisatorisches: Die Räume und Zeiten werden zur zweiten Anmeldephase bekannt gegeben.
Inhalt: Das Seminar widmet sich der Beschreibung und Interpretation von Dokumenten zum nicht-illusionistischen „Volkstheater“ im Wien des 18. Jahrhunderts. Seminarfragestellungen zielen auf die Gründe der radikalen Ablehnung des Theaters der Stranitzki, Prehauser und Kurz durch zeitgenössische Theaterhistoriographen; denkbare gesellschaftliche Funktionen dieses Theaters, insbesondere seiner populären lustigen Figuren Hanswurst und Bernardon, im Spannungsverhältnis zur bürgerlich-aufklärerischen (Theater-) Reformbewegung (Sozialkritik, Ventilfunktion, Inszenierung einer karnevalistischen/magischen Weltsicht mit kompensatorischer Funktion, Heilfunktion durch Lachen); die theaterhistorische Bedeutung dieses Theaters für das deutschsprachige Teatro dell‘ Arte der Wallerotti, Eckenberg und Denner einerseits, die Selbst-Definition der bürgerlichen Nationaltheaterbewegung andererseits. Zu bestimmen wäre also der kulturhistorische Ort des frühen Wien Volkstheaters im Theatralitätsgefüge von bürgerlicher Selbst-Inszenierung und Schauspielkunst (als Phänomen wechselseitiger Mimikry) und nicht-mimetisch-referentiellem Spiel der Comici dell’Arte.