Lehrende/r: Dr. Sven Vollnhals
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Sem Gewichtungsv.
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Politikwissenschaft für BQ und FAF Verhältnis Master - Bachelor
Voraussetzungen / Organisatorisches: Bereich: Methoden Gültig für folgende vom Institut angebotenen Studiengänge: - im Bachelor-Aufbaumodul 1 als Seminar "Fachspezifische Anwendung von Forschungsmethoden" - MA Empirische Demokratieforschung (Wahlmodul 9 Berufsfeldqualifikationen und Methodenanwendung) Gilt auch als Hauptseminar im Bereich Methoden für die auslaufenden Studiengänge Magister; Lehramt, sofern noch Plätze frei sind. Bedingungen zur erfolgreichen Teilnahme: Vorbereitung auf die Sitzungen, Studium der Pflichtlektüre, aktive Mitarbeit sowie regelmäßige Anwesenheit. Ev. Übernahme bestimmter Aufgaben, die in der ersten Stunde bekanntgegeben werden.
Inhalt: Fehlende Werte sind eine der maßgeblichen Herausforderungen für die empirischen Sozialwissenschaften und ihr zentrales Datenerhebungsintrument: (Bevölkerungs-)Umfragen. Dieses Problem tritt auf, weil die Befragung einer Person generell nicht funktioniert hat ("Unit-Nonresponse") oder Antworten auf eine oder mehrere Fragen für eine Person nicht vorliegen ("Item-Nonresponse"). Eine Brisanz für empirische Analysen erwächst hieraus, wenn sich die Gruppe der Personen mit gültigen Angaben ("Respondents") systematisch von der Gruppe der Personen ohne gültige Angaben ("Non-Respondents") unterscheidet. Wenn diese Unterschiede der beiden Gruppen zusätzlich relevant für eine inhaltliche Fragestellung (z.B. das Wahlverhalten) sind, drohen verzerrte statistische Schätzungen und damit falsche inhaltliche Schlüsse. Die Lösung liegt jedoch nahe: Personen, welche den an der Umfrage nicht teilgenommenen Personen am ähnlichsten sind, werden über Gewichtungsverfahren als „bedeutender“ eingestuft. Für die fehlenden Angaben auf bestimmten Variablen hingegen wird versucht, möglichst plausible „Ersatzwerte“ zu finden – also die fehlenden Angaben möglichst gut zu „imputieren“. Innerhalb des Seminars werden wir uns erarbeiten, aus welchen inhaltlichen Gründen fehlende Werte auftreten, ob und wie diese als konkretes Problem diagnostiziert werden können und welche zusätzlichen Informationen hilfreich sind, um sich dieser Herausforderung mit Hilfe von Gewichtungs- und Imputationsverfahren stellen zu können.
Zusätzliche Informationen: Zentral für die praktische Umsetzung werden Beispiele aus dem Bereich der Umfrageforschung sein, wir werden uns aber auch punktuell mit fehlenden Werten auf der "Aggregatebene ("Länderebene") beschäftigen. Hauptsächlich werden wir Stata nutzen, teilweise aber auch die Umsetzung von Beispielen in R. Eine ergänzende Einführung in das „Open-Source-Statistikpaket“ R (Umgang und die Umsetzung zentraler statistischer Verfahren) wird daher auch Teil des Seminars sein. Die Veranstaltung Statistik II sollte bereits besucht sein, oder gleichwertige Kenntnisse vorliegen.