02.303.2150 BA Ausgewählte Fragen von Medienstruktur, -geschichte und -recht

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Prof. Bernd-Peter Arnold; Dirk Glock; Christine Hueß; apl. Prof. Dr. Nikolaus Jackob M.A.; Dr. Simon Kruschinski; Dr. Melanie Magin; Prof. Dr. Christian Schemer

Veranstaltungsart: Übung

Anzeige im Stundenplan: Ausgew.Fragen

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 240

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Hinweis zu Kurs H (Kruschinski): Der Kurs findet als Blockseminar statt.

Inhalt:
Kurs A (Magin): „Eine Zensur findet nicht statt“ – Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Kommunikationsfreiheit
Öffentliche Kommunikation und Versuche, Kontrolle über sie auszuüben, waren schon immer eng miteinander verbunden. Bereits in der Antike gab es Zensur, doch einen maßgeblichen Stellenwert verlieh ihr erst die Erfindung der Drucktechnik, welche die massenhafte Vervielfältigung von Schriftstücken ermöglichte. Kommunikationskontrolle wurde ursprünglich vor allem durch die Kirche ausgeübt, im Lauf der Zeit aber zunehmend von staatlichen Instanzen übernommen. Eine zentrale Rolle spielte und spielt sie insbesondere in totalitären und autoritären Regimen wie dem Nationalsozialismus, der DDR, China und Russland. Aber auch in demokratischen Staaten gerät die Kommunikationsfreiheit immer wieder in Gefahr. In jüngster Zeit hat insbesondere das Internet ganz neue Formen und Möglichkeiten der Kommunikationskontrolle geschaffen – nicht nur für staatliche Instanzen (StichworteTTIP/TFTA und NSA-Affäre), sondern auch für Wirtschaftsunternehmen wie Google und Facebook. Der Kurs thematisiert die Entwicklung und Bedeutung der Kommunikationsfreiheit in Deutschland und anderen Ländern und befasst sich mit den Bedrohungen, denen sie immer wieder ausgesetzt ist.

Kurs B (Hueß): „Schwarze Kunst, bunte Bilder, virtuelle Welt“ – Einführung in die Mediengeschichte
„Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.“ Getreu dem Humboldt’schen Ausspruch soll die Veranstaltung einen Einblick geben in mediengeschichtliches Denken und Forschen sowie medienhistorische Fragestellungen. Im Fokus der Veranstaltung steht neben der Entwicklung des Forschungsfelds insbesondere die Geschichte der Einzelmedien. So wirft die Dozentin gemeinsam mit den Studierenden von Gutenberg bis Google ein Schlaglicht auf jene Medien und ihre Macher, die Geschichte schrieben.

Kurs D und E (Jackob): „Medien- und Kommunikationsethik“
Mit dem Begriff Ethik sind allgemein Kriterien für gutes und gerechtes Handeln gemeint, die als Steuerungsmechanismus fungieren, der dort gebraucht wird, wo keine verbindlichen Regelungs- bzw. Steuerungssysteme wie Gesetze existieren oder diese nicht in der Lage sind, ihre Steuerungsleistungen zufriedenstellend zu erbringen. Ethik ist praktische Philosophie, sie sucht nach Handlung leitenden Normen für die Wirklichkeit. Die zentralen Fragen im Feld der Ethik lauten: Wie soll man handeln und wie ist dieses Handeln zu begründen. Medien- bzw. Kommunikationsethik ist eine Bereichsethik, die nicht nach Normen für das gesamte menschliche Leben sucht, sondern zum Ziel hat, Normen für den Bereich der (Medien-)Kommunikation zu formulieren und zu legitimieren. Die Publizistikwissenschaft wandte sich erst in den letzten Jahrzehnten wieder intensiver dem Thema Medien- bzw. Kommunikationsethik zu. Eine Ursache waren spektakuläre journalistische Fehlleistungen. Ein Ethikbedarf wurde augenfällig. Seither hat sich das Feld der Ethik der Kommunikation ausdifferenziert und es rückten speziellere Perspektiven, z.B. Ethik im Journalismus oder für Medienunternehmen und -märkte, in den Mittelpunkt. Gegenstand der Übung ist die historische Aufarbeitung des Ethikdiskurses in der Publizistikwissenschaft und die Diskussion historischer Ethikskandale. Im ersten Teil der Lehrveranstaltung werden die philosophischen Grundlagen erarbeitet, im zweiten Teil werden historische Fallbeispiele für ethische Konflikte im Journalismus analysiert.

Kurs G (Glock): Aktuelle Fragen des Medienrechts
Die Veranstaltung soll im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung die aktuelle Diskussion im Bereich des Medienrechts und der Medienkonvergenz widerspiegeln. Besonderes Augenmerk wird dabei unter Bezugnahme auf die aktuelle Rechtsprechung auf die Verknüpfung von rechtlichen Grundlagen und praktischen Auswirkungen gelegt. Dies betrifft sowohl presse- als auch rundfunkrechtliche Fragestellungen, so z.B. den Rechteerwerb für die Ausstrahlung von Sport- und Kulturveranstaltungen, die Bedeutung des Rundfunkbegriffs, das Pressekartellrecht oder die Bewertung von Textangeboten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten im Internet.

Kurs H (Kruschinski):
Idealtypisch konstituiert sich politisches Handeln aus einer wechselseitigen Kommunikation zwischen der Bevölkerung und ihren politischen Repräsentanten – nicht nur in Demokratien in der modernen Welt, sondern in allen Epochen der Geschichte. Aus der Perspektive der politischen Soziologie ist der Prozess der politischen Kommunikation stark von einer wechselseitigen Abhängigkeit zwischen den Systemen und Akteuren der Politik, Bürger und Medien geprägt. Politische Kommunikation unterliegt somit einer Dynamik, die vor allem durch den gesellschaftlichen und technischen Modernisierungsprozess beeinflusst wird. In diesem Zusammenhang ist auch der kommunikative Austausch zwischen Bürgern und politischen Akteuren kontinuierlichen Veränderungen unterworfen und Politik wird in modernen Demokratien bzw. “Mediengesellschaften“ für den überwiegenden Teil der Bevölkerung nicht mehr direkt erfahrbar, sondern zum „Vermittlungsgegenstand“ der Medien. Doch wie haben sich Strukturen und Prozesse der politischen Kommunikation im Wandel der Zeit verändert? Wie haben politische Akteure ihre Organisation und Kommunikationsstrategien an die Veränderungen angepasst? Welche aktuellen Entwicklungen gibt es in modernen Demokratien bzw. „Mediengesellschaften“?
Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, sollen soziologische, politik- und kommunikationstheoretische Ansätze und Perspektiven der politischen Kommunikation im Seminar in einen historischen und situativen Kontext gebracht werden. Dabei wird sowohl ein Blick auf historische Veränderungsprozesse (Buchdruck, Entwicklung des Rundfunks) und aktuelle Entwicklungen der Medienlandschaft (Internet, „Big Data“) als auch auf spezifische Situationen (Wahlkämpfe, Konflikte) geworfen, um Formen, Konzepte und Ziele von politischer Kommunikation zu erkennen, historisch einzuordnen und zu hinterfragen.

Kleingruppe(n)
Die Veranstaltung ist in die folgenden Kleingruppen aufgeteilt:
  • BA Ausgewählte Fragen von Medienstruktur, -geschichte und -recht A

    Dr. Melanie Magin

    Di, 21. Apr. 2015 [10:15]-Di, 21. Jul. 2015 [11:45]

  • BA Ausgewählte Fragen von Medienstruktur, -geschichte und -recht B

    Christine Hueß

    Mo, 20. Apr. 2015 [08:15]-Mo, 20. Jul. 2015 [09:45]

  • BA Ausgewählte Fragen von Medienstruktur, -geschichte und -recht C

    Prof. Dr. Christian Schemer

    Do, 23. Apr. 2015 [10:15]-Do, 23. Jul. 2015 [11:45]

  • BA Ausgewählte Fragen von Medienstruktur, -geschichte und -recht D: „Medien- und Komm. -ethik“

    apl. Prof. Dr. Nikolaus Jackob M.A.

    Do, 23. Apr. 2015 [12:15]-Do, 23. Jul. 2015 [13:45]

  • BA Ausgewählte Fragen von Medienstruktur, -geschichte und -recht E: „Medien- und Komm. -ethik“

    apl. Prof. Dr. Nikolaus Jackob M.A.

    Di, 21. Apr. 2015 [10:15]-Di, 21. Jul. 2015 [11:45]

  • BA Ausgewählte Fragen von Medienstruktur, -geschichte und -recht F

    Prof. Bernd-Peter Arnold

    Do, 23. Apr. 2015 [10:15]-Do, 23. Jul. 2015 [11:45]

  • BA Ausgewählte Fragen von Medienstruktur, -geschichte und -recht G

    Dirk Glock

    Di, 21. Apr. 2015 [14:15]-Di, 21. Jul. 2015 [15:45]

  • BA Ausgewählte Fragen von Medienstruktur, -geschichte und -recht H

    Dr. Simon Kruschinski

    Fr, 12. Jun. 2015 [10:00]-Sa, 11. Jul. 2015 [16:00]

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
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Übersicht der Kurstermine
Lehrende/r
apl. Prof. Dr. Nikolaus Jackob M.A.
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Dr. Melanie Magin
Prof. Dr. Christian Schemer
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Dirk Glock
Dr. Simon Kruschinski