Lehrende/r: Luisa Fischer; Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kruip; Univ.-Prof. Dr. Volker Küster
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Befreiungstheologien
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Voraussetzungen / Organisatorisches: Bereitschaft zur Übernahme eines Referates und konstruktive Teilnahme an den Diskussionsprozessen im Seminar durch regelmäßige Vorbereitung des gemeinsam zu lesenden Stoffes.
Inhalt: Die Befreiungstheologien sind im Kontext der gesellschaftlichen Reformprozesse der späten 1960er Jahre zu verstehen. Als Widerstandsbewegungen gegen ökonomische Abhängigkeitsstrukturen und Militärdiktaturen in Lateinamerika, den Philippinen und Südkorea oder das südafrikanische Apartheitsregime entstanden, sind sie Formen kontextueller politischer Theologie, die trotz aller lokalen Unterschiede eine globale theologische Strömung erkennen lassen. Die Veränderungen ihrer Kontexte im Zuge der erneuten gesellschaftlichen Umwälzungen, die sich symbolträchtig im Fall der Berliner Mauer 1989 verdichten, forderten von den Befreiungstheologinnen und -theologen Transformationsleistungen, die sie bisher unterschiedlich gut bewältigen konnten. Während der neo-konservative Mythos vom Ende der Befreiungstheologien diese aus den curricula europäischer theologischer Fakultäten erfolgreich getilgt hat, ist die internationale Diskussion nie zum Erliegen gekommen. Angesichts der Folgen der Globalisierung und der anhaltenden ökonomischen Krise scheint die Zeit für ein „Revisiting“ der klassischen Texte ebenso wie für eine Sichtung der inzwischen stattgefundenen Transformationsprozesse reif zu sein.
Empfohlene Literatur:
Zusätzliche Informationen: Die Lehrveranstaltung gilt nicht als Prüfungsvoraussetzung für die Diplomprüfung/Kirchliche Abschlussprüfung.