Lehrende/r: Dr. Jessica Quinlan
Veranstaltungsart: Seminar/Proseminar
Anzeige im Stundenplan: SGAL I/II/III:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Anmeldegruppe: SGAL/SADL
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Kontingentschema SGAL/SADL
Inhalt: Vrowe, wilt du mich genern, sô sich mich ein vil lützel an. ich enmac mich langer niht erwern, den lîp muoz ich verlorn hân. Ich bin siech, mîn herze ist wunt. vrowe, daz hânt mir getân mîn ougen und dîn rôter munt. In diesem Lied Heinrichs von Morungen erscheinen die Augen des Sänger-Ichs und der rote Mund der vrouwe als Schuldträger, die dem Sänger-Ich komplizenhaft Leid zufügen. Die Erfahrung der Liebe wird im Sang der Hohen Minne stets durch die Stimme eines leidenden Sänger-Ichs vermittelt. Als Dienst an die geliebte, aber unerreichbare vrouwe wird gesungen; im Akt des Singens wird zwischen Lieben und Singen eine Einheit realisiert und reflektiert. In diesem Seminar wollen wir uns zum einen mit den vielfachen Ausspielungen der hohen Minne in der mittelhochdeutschen Lyrik beschäftigen, zum anderen aber auch den Blick über diesen Tellerrand hinaus wagen. Wie verhält sich die hohe Minne zu ihren Ursprüngen bei den trobadors und trouvères im romanischen Westen? Und welche Gegenentwicklungen wird sie in der deutschsprachigen Tradition hervorrufen?
