Lehrende/r: Dr. Kerstin Riedel
Veranstaltungsart: Seminar/Proseminar
Anzeige im Stundenplan: REPA/EADL/EUL1:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Anmeldegruppe: REPA/EADL/EUL1
Prioritätsschema: Prioritätsschema REPA/EADL Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie Über die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende mit höheren Semestern (3. und 4. Semester) bevorzugt berücksichtigt.
Kontingentschema: Kontingentschema REPA/EADL
Inhalt: Mit dem nicht sehr treffenden Begriff „Spielmannsepik“ bezeichnet man eine Gruppe von fünf epischen Texten, die wahrscheinlich im 12. Jh. entstanden sind, obwohl sie z.T. erst spät überliefert werden. Zwei dieser Text werden im Seminar besprochen: ‚Herzog Ernst‘ und ‚König Rother‘. Der ‚Herzog Ernst‘ gehört zu den beliebten Erzählstoffen des Mittelalters; er erzählt die Geschichte des jungen bairischen Herzogs Ernst, der durch Verleumdung in Konflikt mit dem Kaiser gerät, nach ehrenvollem Verteidigungskampf unterliegt und auf Kreuzfahrt zieht, durch einen Sturm aber in eine exotische Wunderwelt verschlagen und mit dem Magnetberg, Greifen, Pygmäen u.a. Gestalten aus antiker/orientalischer Tradition konfrontiert wird. Gesprächsangebote für den Kurs wären ein Vergleich zur Struktur und zum Heldenbegriff des Artusromans Chrétienscher Prägung; die Fassungsdivergenzen; die Spiegelung deutscher Reichsgeschichte in der Auseinandersetzung zwischen Kaiser Otto und seinem Stiefsohn Ernst; die Verbindung der höfischen Gesellschaftsdarstellung mit der Gestaltung der antiken/orientalischen Märchenwelt etc. ‚König Rother‘ erzählt von der gefährlichen Werbung eines westlichen Herrschers um die Tochter des Königs von Konstantinopel und folgt dabei einem international verbreiteten Erzählschema. Im Kurs wird hier die Analyse der Erzählstruktur des ‚Rother‘ im Zentrum stehen. Beide Texte sollten zu Beginn des Semesters gelesen sein.
Empfohlene Literatur: Primärtexte: Herzog Ernst. Stuttgart 1998 (RUB). – König Rother. Stuttgart 2000 (RUB).