05.127.445 (OS) Verstand, Vernunft, Wille: Zur Geschichte einer ‚Philosophie des Geistes‘ in Antike und Mittelalter

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: PD Dr. Dr. Stefan Seit

Veranstaltungsart: Oberseminar

Anzeige im Stundenplan: (OS) Verstand

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 45

Inhalt:
Eine der zentralen Fragen der Philosophie – zugleich eine der zentralen Fragen des Menschen danach, was das Menschsein überhaupt ausmacht, was den Menschen von den Tieren unterscheidet – ist die Frage nach dem Intellekt, von dem Aristoteles dunkel behauptete, er ‚komme von außen‘ und unterscheide sich insofern von den niederen Seelenvermögen, die sich auch bei Pflanzen und Tieren finden. Gleichwohl operiert der Intellekt offenbar mit dem Material, das ihm die Sinneswahrnehmung zur Verfügung stellt. Ob die Sinneswahrnehmung tatsächlich konstitutiv für die Verstandes- bzw. Vernunfterkenntnis ist, welche Inhalte oder formalen Prinzipien der Intellekt immer schon mitbringt, ehe er auf das Wahrnehmungsmaterial zugreift, ist seit den historischen Anfängen der Philosophie freilich hoch umstritten.

Was in der klassischen griechischen Philosophie zunächst eher eine Randfrage war, wird in der Spätantike thematisch und im späten Hochmittelalter schließlich zu einem heftig umstrittenen Problem: der Status des Strebens, insbesondere des Willens als des ‚verstandesmäßigen‘ Strebens in seinem Verhältnis zum Intellekt. Ist es das Erkenntnisvermögen, das dem Menschen als Menschen ausmacht, oder das Wollen? Dominiert der Verstand den Willen, indem er ihm sagt, was gewollt werden kann und sollte, oder der Wille den Verstand, weil dieser nur dann tätig wird, wenn wir erkennen wollen? Was heißt es überhaupt zu wollen? Ist der Wille frei und, wenn ja, in welchem Sinn? Diese Fragen, die die Philosophie bis in gegenwärtige Diskussionen umtreiben, bilden den Gegenstand des Seminars, das Grundpositionen der Geschichte der philosophischen Intellekt- und Willenstheorie aus exemplarisch ausgewählten Quellentexten erarbeiten wird.

Empfohlene Literatur:
Eine Quellenauswahl wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Hinweise auf die Forschungsliteratur werden im Seminarverlauf gegeben.

Zusätzliche Informationen:
Die im Seminar behandelten Quellen werden zur Verfügung gestellt. In Grenzen können besondere Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Quellenauswahl berücksichtigt werden.
Gelesen werden nur solche Texte, die in Übersetzung vorliegen. Lateinkenntnisse sind deshalb zwar wünschenswert aber keine Teilnahmevoraussetzung.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mo, 20. Apr. 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
2 Mo, 27. Apr. 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
3 Mo, 4. Mai 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
4 Mo, 11. Mai 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
5 Mo, 18. Mai 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
6 Mo, 1. Jun. 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
7 Mo, 8. Jun. 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
8 Mo, 15. Jun. 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
9 Mo, 22. Jun. 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
10 Mo, 29. Jun. 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
11 Mo, 6. Jul. 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
12 Mo, 13. Jul. 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
13 Mo, 20. Jul. 2015 16:15 17:45 00 491 P15 PD Dr. Dr. Stefan Seit
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
PD Dr. Dr. Stefan Seit