Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Urs Gruber
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: IPR I
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Vorlesung für Studierende des Teilschwerpunktbereiches I/2 (IPR und IZPR) 1) Die Vorlesung behandelt das internationale Privat- und Verfahrensrecht in den Bereichen Familien- und Erbrecht. Es werden hierbei sowohl die einschlägigen Kollisionsregeln als auch die international verfahrensrechtlichen Vorschriften - insbesondere zur internationalen Zuständigkeit und zur Anerkennung ausländischer Entscheidungen - behandelt. Die Vorlesung setzt grundsätzlich bestimmte Vorkenntnisse im internationalen Privat- und Verfahrensrecht voraus. Eine Teilnahme an der Vorlesung ohne diese Vorkenntnisse ist allerdings möglich, soweit eine besonders intensive Vor- und Nachbereitung der einzelnen Veranstaltungen erfolgt. 2) Im internationalen Familien- und Erbrecht spielen die allgemeinen Lehren des IPR eine besonders große Rolle. Es wird daher empfohlen, sich intensiv mit dem "allgemeinen Teil" des IPR zu befassen. Die Vorlesung dient auch dazu, diese Kenntnisse zu vertiefen. Die folgenden Themenbereiche aus dem allgemeinen Teil des IPR spielen im Familien- und Erbrecht eine besonders große Rolle: -Qualifikation von Regelungsfragen; Qualifikation von Sachnormen -Anknüpfung von Vorfragen (z.B. Wirksamkeit der Ehe im Rahmen einer scheidungsrechtlichen Hauptfrage) -Art der Verweisung (Gesamt- oder Sachnormverweisung) -Vorrang des Einzelstatuts (Art. 3a Abs. 2 EGBGB) -Angleichung -ordre public 3) Noch vor wenigen Jahren hatte das nationale Verfahrens- und Kollisionsrecht im Bereich des internationalen Familien- und Erbrechts die größte Bedeutung. Mittlerweile spielen jedoch Staatsverträge und vor allem EU-Verordnungen die größte Rolle. Vonseiten der EU wird eine weitreichende "Vergemeinschaftung" des internationalen Privat- und Verfahrensrechts betrieben. Die Vorlesung behandelt auch Verordnungen, die zwar bereits in Kraft, aber zeitlich noch nicht anwendbar sind (dies betrifft insbesondere die EU-Verordnung zum internationalen Erbrecht)1. Sie geht ferner auf aktuelle Verordnungsvorschläge ein (aktuell insbesondere die Verordnungsvorschläge zum internationalen Güterrecht von Ehegatten und eingetragenen Lebenspartnerschaften). Gegenstand der Klausuren in der Übung und im Schwerpunktexamen sind EU-Verordnungen aber frühestens ab dem Zeitpunkt ihrer Anwendbarkeit; jedenfalls werden hierzu im Einzelfall weitere Hinweise erteilt. Den Vorlesungsteilnehmern werden einzelne Besprechungsfälle und (abschnittsweise) ein begleitendes Skript zur Verfügung gestellt. 4) Gliederung der Vorlesung:
Empfohlene Literatur: Die nachfolgende Auflistung versteht sich lediglich als erste Auswahl geeigneter Studienliteratur! Lehrbücher: von Hoffmann/Thorn, Internationales Privatrecht, 9. Auflage 2007 Rauscher, Internationales Privatrecht, 4. Auflage 2012 Kienle, Internationales Privatrecht, 2. Auflage 2010 Kropholler, Internationales Privatrecht, 6. Auflage 2006 benötigte Textsammlung: Jayme/Hausmann, Internationales Privat- und Verfahrensrecht, 16. Auflage 2012
