07.803.055 Vorlesung: Bildnis, Typus, Individuum: Zur Geschichte des Porträts von der Frühen Neuzeit bis zur Moderne

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller

Veranstaltungsart: Vorlesung

Anzeige im Stundenplan: Vl:Genese Bautypen

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | -

Inhalt:
Die Entstehung der Porträtmalerei gehört zu den bedeutendsten und bemerkenswertesten Leistungen der europäischen Kunstgeschichte. Eingebunden in einen weitreichenden theologisch-philosophischen Diskurs und abhängig von einer streng reglementierten, auf Typenbildungen fixierten kulturellen Praxis besaßen die menschlichen Bildnisse bis zum späten Mittelalter lediglich den Charakter einer Chiffre. Erst Jan van Eyck und seiner niederländischen Malergeneration gelang im frühen 15. Jahrhundert der entscheidende Quantensprung. indem sie für ein deutlich gewandeltes kulturelles Umfeld mit ganz neuen Ansprüchen an das mimetische Leistungsvermögen von Malerei entsprechende Angebote der Bildniskunst entwickelten. Dieser erste, bis in die beginnende Frühe Neuzeit reichende Abschnitt der Geschichte der Porträtmalerei war Gegenstand des ersten Teils der Vorlesung im Sommersemester 2014. Im Wintersemester 2014/15 folgt nun die Fortsetzung von der Frühen Neuzeit bis zur Porträtmalerei der Moderne. In ihr ist nicht nur eine Neukonstruktion des Porträts in der Auseinandersetzung mit Fotographie, Film und den Neuen Medien zu beobachten, sondern zugleich auch die erneute Entpersonalisierung und Chiffrierung des in der frühen Neuzeit gewonnenen individuellen Ausdrucksprofils. Nicht zuletzt unter dem Eindruck der beiden Weltkriege, des Holocaust, der totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts sowie der modernen Mediengesellschaft beginnt die Charakterisierung des menschlichen Individuums in der Kunst erneut hinter seiner anonymisierenden Maskierung zurückzutreten. Einer solche Dekonstruktion bzw. Chiffrierung der menschlichen Person, die sich in den Werken der Expressionisten, der Pop Art wie der Neuen Wilden aber auch bei Gerhard Richter manifestiert, stehen andererseits Konzepte gegenüber, die in der Abstraktion und „Übermalung“ des Menschen (so etwa bei Jawlensky, Wols, Arnulf Rainer oder Roman Opalka) erneut die Auseinandersetzung mit der transzendenten Dimension menschlicher Existenz suchen.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mo, 3. Nov. 2014 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
2 Mo, 10. Nov. 2014 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
3 Mo, 17. Nov. 2014 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
4 Mo, 24. Nov. 2014 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
5 Mo, 1. Dez. 2014 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
6 Mo, 8. Dez. 2014 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
7 Mo, 15. Dez. 2014 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
8 Mo, 5. Jan. 2015 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
9 Mo, 12. Jan. 2015 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
10 Mo, 19. Jan. 2015 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
11 Mo, 26. Jan. 2015 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
12 Mo, 2. Feb. 2015 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
13 Mo, 9. Feb. 2015 16:15 17:45 02 521 HS Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
Lehrende/r
Univ.-Prof. Dr. Matthias Müller