Lehrende/r: Dr. Thorsten Hindrichs
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: PS.MuWi.Pop
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 60
Voraussetzungen / Organisatorisches: Der "Lehrplan Musik" (Sekundarstufe I & II) des Landes Rheinland-Pfalz wird als bekannt vorausgesetzt! (http://lehrplaene.bildung-rp.de/lehrplaene-nach-faechern.html?tx_abdownloads_pi1[action]=getviewcatalog&tx_abdownloads_pi1[category_uid]=103&tx_abdownloads_pi1[cid]=5786&cHash=7d1ed6aec648039a13a7e1b23697bc0e)
Inhalt: Sowohl die von der NPD seit 2004 in etlichen Auflagen verteilten „Schulhof-CDs“ als auch die jährlich wiederkehrenden Hinweise der Verfassungsschutz-berichte belegen eindrücklich, dass die rechtsradikale(n) Szene(n) Musik offenbar als zentrales Mittel zur ideologischen Rekrutierung Jugendlicher genutzt wird. Das Spektrum rechtsradikaler und ‚rechts-offener‘ Musik beschränkt sich dabei allerdings längst nicht mehr auf ein eher diffuses Punkrock-Genre… In diesem Seminar stehen u.a. folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie werden rechtsradikale Inhalte in der Musik eingesetzt und inwiefern kann Musik überhaupt die Ausbildung rechtsradikaler Ideologien „bewirken“? Welche Rolle spielt Musik bei der Konstruktion rechtsradikaler Jugendkulturen bzw. -szenen? Welche Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit Rechtsradikalismus und rechtsradikaler Musik gibt es im Kontext von Schule? Neben einer allgemeinen Einführung zu einem wissenschaftlich und sachlich sicheren Umgang mit Popmusik im Unterricht werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Untersuchung einiger aktueller Beispiele rechtsradikaler und ‚rechts-offener‘ Musik sowie Überlegungen zur Balance zwischen Jugendschutz und pädagogischer Verantwortung kennenlernen und diskutieren.
Empfohlene Literatur: Ästhetische Mobilmachung – Dark-Wave, Neofolk und Industrial im Spannungsfeld rechter Ideologien, hrsg. v. Andreas Speit, Hamburg, Münster: Unrast [2]2006 Georg Brunner und René Gründer, „So ein Scheiß lad ich mir nicht auf mein Laptop“: Auswertung einer Studie zum Umgang von Schülern mit rechtsradikaler Musik, in: Samples 10 (2011), S. 1-33 (online verfügbar unter http://www.gfpm-samples.de/Samples10/brunnergruender.pdf) Thorsten Hindrichs, Heimattreue Patrioten und das "Land der Vollidioten" - Frei.Wild und die 'neue' Deutschrockszene, in: Typisch deutsch? (Eigen-)Sichten auf populäre Musik in diesem unserem Land, hrsg. v. Dietrich Helms und Thomas Phleps, Bielefeld: transcript (= Beiträge zur Popularmusikforschung 41), erscheint im Herbst 2014 Reaktionäre Rebellen. Rechtsextreme Musik in Deutschland, hrsg. v. Archiv der Jugendkulturen, Bad Tölz: Thomas Tilsner Verlag 2001 RechtsRock – Bestandsaufnahmen und Gegenstrategien, hrsg. v. Christian Dornbusch und Jan Raabe, Hamburg, Münster: Unrast Verlag [2]2006 RechtsRock - Made in Thüringen, hrsg. v. Martin Langebach und Jan Raabe, Erfurt: Landeszentrale für politische Bildung [3]2013 Richard Stöss, Rechtsextremismus im Wandel, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung [3]2010. (online verfügbar unter http://library.fes.de/pdf-files/do/08223.pdf) White Noise: Rechts-Rock, Skinhead-Musik, Blood & Honour - Einblicke in die internationale Neonazi-Musik-Szene. Hamburg, Münster: Unrast 2001