Lehrende/r: Dr. Sandra Linz
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: KOS II-2
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 35
Anmeldegruppe: PS. KOS Raum & Zeit II
Inhalt: Geradezu inflationär begegnen uns heute Begriffe wie „Welterbe“, „kulturelles Erbe“ oder „Naturerbe“ im Alltag, in den Medien, in der Kulturpolitik und im Tourismus. Meist steht dies im Zusammenhang mit den Bemühungen der UNESCO, Kultur- und Naturgüter der Menschheit, die einen "außergewöhnlich universellen Wert" besitzen, zu erhalten. Doch was bedeutet die Auszeichnung als UNESCO-Welterbe? Im Seminar sollen grundlegende Konzepte zum Verständnis von „Kulturerbe“ erörtert werden, die für die Entstehung der verschiedenen Welterbeprogramme konstitutiv waren. Anschließend werden Konstruktionen und Maßnahmen sowie Probleme im Umgang mit dem Erbe reflektiert. Exemplarisch an verschiedenen Welterbestätten sollen sowohl die Konsequenzen der Auszeichnung als auch die z.B. touristischen Inszenierungen näher beleuchtet werden. Besonders anhand der im Jahr 2002 in die Liste aufgenommenen Welterbestätte „Oberes Mittelrheintal“ werden sowohl die Absichten der lokalen und internationalen Akteure untersucht als auch die Auswirkungen der Betitelung auf die betroffenen Orte und den Alltag der Bewohner, die im Welterbe leben, erörtert.
Empfohlene Literatur: - Hemme, Dorothee (Hg.): Prädikat "Heritage": Wertschöpfungen aus kulturellen Ressourcen. Münster 2007. (=Studien zur Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie; 1). - Kirshenblatt-Gimblett, Barbara: Intangible Heritage as Metacultural Production. In: Museum International 56 (2004). S. 52-65. - Luger, Kurt (Hg.): Welterbe und Tourismus. Schützen und Nützen aus einer Perspektive der Nachhaltigkeit. Innsbruck u.a. 2008. (=Tourismus; 9).