05.067.778 SFNL/MMOP1/2/EUL-3: Prosa der 1960er Jahre

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Michaela Menger

Veranstaltungsart: Seminar/Hauptseminar

Anzeige im Stundenplan: SFNL

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30

Anmeldegruppe: SFNL/MMOP 1/2

Prioritätsschema: Priorisierung SFNL/MMOP
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Über die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende mit höheren Semestern (4.-6.Sem.) bevorzugt berücksichtigt.

Kontingentschema: Kontingentierung SFNL/MMOP

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Leistungsanforderungen:
• Interesse an politischen und kulturellen Themen aus dem Zeitzusammenhang der 1960er Jahre wird vorausgesetzt.
• Die Bereitschaft zur intensiven Lektüre, die Vorbereitung von durchaus umfänglichen Romanen und Sekundärtexten für die jeweilige Sitzung sowie die Übernahme eines Kurzreferates sind Voraussetzungen im Rahmen der „aktiven Teilnahme“!
Literaturbeschaffung:
• Eine Liste mit den anzuschaffenden und zu lesenden Romanen wird rechtzeitig vor Seminarbeginn an alle Teilnehmer per Jogustine-Systemnachricht versandt.

Inhalt:
Gelten die 1960er Jahre generell als Zeiten des Aufbruchs und allumfassender Dynamiken im politischen, (alltags)kulturellen wie privaten Bereich, so werden sie zumeist auf die Ziffer bzw. Chiffre von „1968“ verkürzt und damit oftmals mit der „Studentenbewegung“ gleichgesetzt. Dass sich die fraglos tiefschürfenden politischen, gesellschaftlichen wie kulturellen Umbruchsituationen jedoch durchaus im Rahmen längerfristiger Trends entwickelten und durch unterschiedliche gesellschaftliche Akteure initiiert wurden, gerät bei einer Betrachtungsweise, die sich ausschließlich auf die symbolhaltige Zahl „1968“ konzentriert, weitestgehend aus dem Blickfeld.
Die bekannten Stichworte „Wertewandel“, „Wohlstand und Konsum(-kritik)“, „Massenmedien“, „Freizeit“, „Wandel der Generationen- und Geschlechterverhältnisse“, „Pop-Kultur“ und „populäre Kultur“, „Demokratisierung und (gesellschafts-)politische Teilhabe“, „Bildungsreform“ implizieren letztendlich die Ausdifferenzierung unterschiedlicher Lebensstile, Pluralität, aber damit verbunden auch die Parallelität oftmals heterogener und als ungleichzeitig wahrgenommener Phänomene. Somit zeichnet sich ein charakteristisches Nebeneinander von rasanten Innovationen, längerfristigen Trends und bestehenden Beharrungsmomente ab, die nicht nur auf gesellschaftspolitischem, sondern auch auf literarischem Terrain den Begriff der „langen 60er Jahren“ (ca. 1959-1973) als legitim erscheinen lassen.
Vor dem Hintergrund sozialgeschichtlicher Entstehungszusammenhänge widmet sich das Seminar Romanen und Erzählungen, die in den „langen 60er Jahren“ entstanden sind und sowohl zentrale Aspekte dieses Zeitabschnitts artikulieren bzw. reflektieren als auch einen (Teil-)Beitrag zum kulturellen Selbstverständnis der Zeit leisten und teilweise bewusst in den gesellschaftlichen Diskurs der damaligen Zeit eingreifen. Dass sich dabei die Konzepte davon, was Literatur vor dem zeitgenössischen gesellschaftlichen Hintergrund leisten kann und soll bzw. welche Rolle dem Autor in der sich ausdifferenzierenden „Mediengesellschaft“ zukommt, zuweilen sehr unterschiedlich darstellten (vgl. u.a. die Proklamation des „Todes der Literatur“ im Kursbuch 15 und die Fiedler-Debatte) versteht sich von selbst. Hier standen – wie häufig – theoretische Konzeption und literarische Praxis oft in eklatantem Gegensatz zueinander.
Vor dieser Folie wird das Seminar anhand ausgewählter Romane einen (zwangsläufig selektiven, dennoch möglichst repräsentativen) Querschnitt der sehr heterogenen Prosalandschaft der 60er Jahre abbilden. Zentrale Fragen sind dabei: Wie schlagen sich zeitgenössische Themen und Befindlichkeiten in der inhaltlichen wie formalen Gestaltung der Romane nieder? Wie reagiert im Gegenzug die Gesellschaft auf Innovationen und Reformbestrebungen aus dem literarisch-kulturellen Bereich? In wieweit wird Literatur von einigen Autoren bewusst (politisch) operationalisiert und auf konkrete gesellschaftliche Zwecke bzw. Reformen hin ausgerichtet, von anderen Schriftstellern hingegen als Ausdruck von an Wahrnehmungsfragen orientierter Subjektivität genutzt?

Empfohlene Literatur:
• Zur Einführung :
• Grimm, Gunther: Zwischen Anpassung und Protest. Buchmarkt, Bestseller und Belletristik in den sechziger Jahren. In: Die Kultur der sechziger Jahre. Hg. v. Werner Faulstich. München 2003, S. 95-113.
• Hartmann, Karl-Heinz: Romane und Erzählungen der fünfziger und sechziger Jahre (BRD). In: Deutsche Literatur zwischen 1945 und 1995. Eine Sozialgeschichte. Hg. v. Horst Albert Glaser. Bern/Stuttgart/Wien 1997, S. 287-308.
• Für eine gleichermaßen knappe wie anschauliche Einführung in die soziokulturellen Zusammenhänge der 60er Jahre empfiehlt sich die Anschaffung des folgenden Werkes bei der Bundeszentrale für politische Bildung: Schildt, Axel: Rebellion und Reform. Die Bundesrepublik der Sechzigerjahre. Bonn 2005 (Zeitbilder; 2). --> 3 Euro; bestellbar unter: http:www.bpb.deshopbuecherzeitbilder/34415/rebellion-und-reform

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Di, 22. Apr. 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
2 Di, 29. Apr. 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
3 Di, 6. Mai 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
4 Di, 13. Mai 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
5 Di, 20. Mai 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
6 Di, 27. Mai 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
7 Di, 3. Jun. 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
8 Di, 10. Jun. 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
9 Di, 17. Jun. 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
10 Di, 24. Jun. 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
11 Di, 1. Jul. 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
12 Di, 8. Jul. 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
13 Di, 15. Jul. 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
14 Di, 22. Jul. 2014 14:15 15:45 01 525 Übungsraum Dr. Michaela Menger
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Dr. Michaela Menger