Lehrende/r: Dr. Jessica Quinlan
Veranstaltungsart: Seminar/Proseminar
Anzeige im Stundenplan: SGAL I/II/III/SADL
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Anmeldegruppe: SGAL
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Kontingentierung SGAL
Inhalt: "Owê, nu ist ez tac!" Gegenstand des Tagelieds bilden die Worte und Handlungen der Liebenden, die sich beim Tagesanbruch trennen müssen. Die lyrische Gattung ist in vielen Kulturen nachgewiesen; im deutschsprachigen Raum nahm sie schon früh den Einfluss des romanischen Westens auf und ergab schließlich einen der produktivsten Liedtypen des Hoch- und Spätmittelalters. In dieser Veranstaltung wollen wir die kreative Vielfalt aufspüren, zu der das Tagelied im deutschen Mittelalter Anlass gab. Welche Eigenschaften kennzeichnen die Gattung in den frühen Jahren und wie lässt sich ihre Entwicklung im deutschsprachigen Raum mit ihrer Position in der altfranzösischen und provenzalischen Tradition vergleichen? In welchen Punkten erweist sie sich als ausbaufähig und wie interagiert sie mit anderen mittelalterlichen Textsorten? Wir wollen unseren Blick auf die Sonnenaufgänge im Frühling richten, um die Ausgestaltung einer weltweit auftretenden lyrischen Liebeshandlung in der deutschen Tradition näher zu betrachten.
Empfohlene Literatur: Zur Anschaffung: Tagelieder des deutschen Mittelalters. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Martina Backes. Einleitung von Alois Wolf. Stuttgart 2007 (RUB 8831). Vor der ersten Sitzung zu lesen: Müller, Ulrich: Tagelied. In: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. 2. Aufl. Berlin 1984, S. 345-350.