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Lehrende/r: PD Dr. Marcus Stiglegger
Veranstaltungsart:
Übung
Anzeige im Stundenplan:
Ü:Körp/Bild/Kult
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Inhalt:
Der japanische Filmemacher Akira Kurosawa gehört noch heute zu den meistzitierten und gepriesenen Regisseuren des internationalen Kinos. Während er in seiner Heimat als ‚zu westlich‘ galt und vor allem in späteren Jahren immer wieder Probleme hatte, Geld für seine Filme zu organisieren, stieg er weltweit zu einer Ikone der Filmkunst auf. Mit seinem multiperspektivischen Drama RASHOMON (1949) modernisierte er nicht nur die filmische Narration, sondern lenkte erstmals überhaupt die Aufmerksamkeit auf das japanische Kino. Vor allem seine Chambara (Schwertkampf)-Klassiker der 1950er und frühen 1960er Jahre hinterließen einen bleibenden Eindruck im Weltkino. So entstanden bald Remakes seiner Samurai-Filme DAS SCHLOSS IM SPINNWEBWALD, DIE SIEBEN SAMURAI, YOJIMBO und SANJURO. DIE VERBORGENE FESTUNG galt 1977 als Inspiration für George Lucas‘ KRIEG DER STERNE. Seine späteren Gendai-geki (Historienfilme) KAGEMUSHA (1979) und RAN (1985) wurden schließlich direkt von amerikanischen und französischen Geldgebern finanziert. Doch auch in anderen Genres brachte es Kurosawa zur Meisterschaft, so inszenierte er mit STRAY DOG einen japanischen Film Noir oder widmete sich in TRÄUME (1988) einer radikal visionären Imagination.
Das Seminar wird die klassischen Filme aus Kurosawas Kernphase zwischen 1948 und 1974 als ein körperbasiertes performatives Kino untersuchen, das mit dynamischer Kamera, ritualisierten Situationen und ausgefeilten Choreographien an alle Sinne appelliert. An den Filmen werden auch aktuelle Thesen und Theorien zum Kino der Körper diskutiert.
Das MA-Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende höherer Semester, die mit den klassischen Medientheorien bereits vertraut sind.
Voraussetzung zum Scheinerwerb ist aktive Teilnahme an den Diskussionen, die Teilnahme an einer Referatsgruppe sowie eine schriftliche Ausarbeitung bzw. Hausarbeit (je nach den gegebenen Konditionen des gewünschten Leistungsnachweises).
Empfohlene Literatur:
Desser, David (1983). The Samurai Films of Akira Kurosawa (Studies in Cinema No. 23). UMI Research Press.
Nicola Glaubitz, Andreas Käuser, Hyunseon Lee (Hrsg.): Akira Kurosawa und seine Zeit. Transcript, Bielefeld 2005
Peter W. Jansen, Wolfram Schütte (Hrsg.): Akira Kurosawa. Hanser, München 1988.
Koebner, Thomas: Akira Kurosawa. In: ders. (Hrsg.): Filmregisseure, 1999 / 2008 (3. Aufl.), S. 401-411.
Klaus Kreimeier: Fliehendes Leben, extreme Tode. Akira Kurosawas Filme. http://www.filmzentrale.com/essays/kurosawakk.htm
Akira Kurosawa: So etwas wie eine Autobiographie. Diogenes, Zürich 1991.
Mellen, Joan (2002). Seven Samurai (BFI Classics). British Film Institute.
N.N.: Akira Kurosawa. Mit den Augen des Ostens. DU, Heft Nr. 8, August 1990.
Prince, Stephen (1999). The Warrior's Camera: The Cinema of Akira Kurosawa (2nd, revised ed.). Princeton University Press.
Richie, Donald (1999). The Films of Akira Kurosawa, Third Edition, Expanded and Updated. University of California Press.
Stiglegger, Marcus: Kurosawa. Die Ästhetik des langen Abschieds. Edition Text + Kritik, München 2014 (im Erscheinen).
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