Lehrende/r: Prof. Dr. Christoph Reske
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: Ästh. Aspekte
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 45
Anmeldegruppe: Ästhetische Aspekte
Voraussetzungen / Organisatorisches: Alle Teilnehmer übernehmen ein Referat. Als Modulprüfung ist von den Kern- und Beifächler eine Hausarbeit anzufertigen.
Inhalt: Die Privatpressenbewegung bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts England stand im 19. Jahrhundert aus sozio-ökonomischer Perspektive ganz unter dem Einfluss der Industrialisierung. Sie bedingte im graphischen Gewerbe eine Massenproduktion mit eklatanter Verschlechterung der Produktqualität und veränderte die Bedingungen des arbeitenden Menschen derart, dass sich zuvor angesehene Handwerker plötzlich als maschinenbedienende Arbeiter wiederfanden. Sozialreformer begehrten gegen diese Veränderungen auf und inspirierten zum Umdenken. William Morris brachte mit seiner »Kelmscott Press« die sogenannten Privatpressenbewegung ins Rollen, die sich bald auch in Europa und den USA ausbreitete. Sie besannen sich der alten handwerklichen Fähigkeiten und versuchten zum qualitativ hochwertigen Buch zurückzugelangen. Das Proseminar möchte diese Erneuerungsbewegung der Buchkunst anhand der Privatpressen und ihren Gründren thematisieren. Was druckten man und für wen? Welche programmatischen Äußerungen zur Buchkunst gibt es und wie wurden diese Vorgaben umgesetzt? Gab es buchkünstlerische Bemühungen bei den Verlagen? Welche Rolle spielte das Bauhaus?
Empfohlene Literatur: Julius Rodenberg: Deutsche Pressen. Zürich u. a. 1925; Georg Kurt Schauer (Hg.): Internationale Buchkunst im 19. und 20. Jh. Ravensburg 1969; Deutsche Buchkunst 1890-1960. 2 Bde. Hamburg 1963; Roderick Cave: The Private Presses. 2. Aufl. New York 1983; Colin Franklin: The Private Presses. 2. Aufl. Aldershot 1991.