Lehrende/r: PD Dr. Andreas Rauscher
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: HS. Fernsehformate
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 4,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 46
Anmeldegruppe: BA PS. Fernsehformate WiSe 2013/2014
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Im Bereich amerikanischer TV-Serien ließen sich in den letzten Jahren entscheidende dramaturgische und ästhetische Akzentverschiebungen beobachten. Die Produktionen des Pay-TV-Kanals HBO wie THE WIRE und THE SOPRANOS fanden auch hierzulande verstärkte Beachtung in den Feuilletons und entwickelten sich unter dem Etikett „Quality TV“ zum Dauerbrenner kultur- und medienwissenschaftlicher Analysen. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen sowohl die Herausbildung komplexer literarischer Erzählstrukturen, als auch ausdifferenzierter Charaktere und eine verstärkte ästhetische Annäherung an die Production Values aufwändiger Kinoproduktionen. Das Seminar spürt in einem ersten Schritt den historischen Vorläufern des „Quality TV“ am Beispiel der ambitionierten TV-Serien MIAMI VICE und TWIN PEAKS nach, deren Ästhetik maßgeblich von den Kultregisseuren Michael Mann und David Lynch geprägt wurde. Ergänzend werden außerdem stilprägende Kultserien wie das Phänomen STAR TREK, die Mystery-Paranoia-Serie X-FILES und die Produktionen des Serien-Auteurs Joss Whedons betrachtet. Im Anschluss werden in Close Readings der „Quality-TV“-Vertreter THE WIRE, SOPRANOS, MAD MEN, BATTLESTAR GALACTICA, LOST, DEXTER, HEROES und TRUE BLOOD die Kontinuitäten, Erweiterungen und Brüche hinsichtlich etablierter Serienkonzepte diskutiert. Neben der innovativen Gestaltung der Erzählperspektiven, einer filmisch geprägten Ästhetik und der Konstruktion umfassender Story Arcs, sollen insbesondere die Bezüge zu transmedialen Genrekonzepten genauer betrachtet werden. Im Unterschied zu in sich abgeschlossenen TV-Romanen wie THE WIRE zeichnen sich Serien wie LOST, TRUE BLOOD und HEROES durch medienübergreifende Erweiterungen wie Webisodes, Comics und ergänzende Paratexte aus, die einen eigenen, von den Fans kreativ mitgestalteten fiktionalen Kosmos zwischen popkultureller Basis und TV-unabhängiger, individualisierter Rezeption herausbilden. Die genaue Auswahl der behandelten Serien erfolgt in der konstituierenden Sitzung. Ergänzende Vorschläge sind jederzeit willkommen.
Empfohlene Literatur: Stacey Abbott (Hg.): The Cult TV Book. London 2010. Janet McCabe, Kim Akass (Hg.): Quality TV: Contemporary American Television and Beyond. London 2010. Jason Mittell: Genre and Television. London 2004. Ivo Ritzer: Fernsehen widerdie Tabus: Sex, Gewalt, Zensur und die neuen US-Serien. Berlin 2011. Sascha Seiler (Hg.): Was bisher geschah: Serielles Erzählen im zeitgenössischen amerikanischen Fernsehen. Köln 2008. Thomas Klein, Christian Hißnauer (Hg.): Klassiker der Fernsehserie. Stuttgart 2012.