11.023.690 Vom Ende und vom Anfang der Malerei - Texte, Theorien, künstlerische Positionen

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: apl. Prof. Dr. Irene Schütze

Veranstaltungsart: Hauptseminar

Anzeige im Stundenplan: HS.Kunst..20.Jh.Ggw

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Diplomstudiengang Freie Kunst; MEd Bildende Kunst Modul 13.1; Staatsexamen Bildende Kunst

1) Vorbesprechung und Einführung:
Freitag, 25. Oktober 2013: 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr
2) Erster Block: Freitag, 15. November: 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Samstag, 16. November: 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr
3) Zweiter Block: Freitag, 6. Dezember: 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Samstag, 7. Dezember: 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr

Inhalt:
Mit Painting Forever! versucht eine groß angelegte Kooperation Berliner Austellungshäuser (Neue Nationalgalerie, Berlinische Galerie, Deutsche Bank KunstHalle und KW Institute for Contemporary Art) in diesem Herbst Akzente im Kunstbetrieb zu setzen. Das Medium Malerei, im Laufe der neueren Kunst-geschichte immer wieder totgesagt, erlebt stets aufs Neue emphatische Revi-vals. Das aktuelle, institutionsübergreifende Ausstellungsprojekt Painting Fore-ver! schreibt der Malerei sogar den Ewigkeitsstatus zu.

Das Seminar wendet sich den Thesen vom „Ende der Malerei“ und dem meist zyklisch darauf antwortenden „Neuen Anfang“ zu. Die Wurzeln von Negation und darauf folgender Affirmation liegen in historischen Ikonoklasmen, die reli-giös-gesellschaftlich bedingt waren. In den Paragone-Diskursen der Renais-sance, in denen das Medium der Plastik gegenüber dem der Malerei ausgespielt wird, war vom „Ende“ der Malerei im Kontext der Kunst noch nicht die Rede. Erst mit der Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert setzte die existentielle Infragestellung des Mediums Malerei durch Künstler und Kunsttheoretiker ein. Die Avantgarde-Bewegungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zerstörten, transformierten, negierten die Malerei. Das Seminar setzt sich mit diesen Destruktions-Versuchen auseinander, indem es einschlägige Texte und Werke analysiert. So befasst es sich beispielsweise mit Marcel Duchamps früher Verweigerungshaltung gegenüber der Malerei. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kündeten Happenings, Konzeptkunst, Installationen vom „Ausstieg aus dem Bild“ und dem Ende des herkömmlichen Malerei-Verständnisses.

Das Blockseminar erörtert die Rede vom „Ende“ und „Anfang“ als sprachlicher und philosophischer Figur. Auffallend ist, dass zahlreiche wissenschaftliche Un-tersuchungen zum „Ende der Malerei“, und noch radikaler zum „Ende der Kunst“, in den 1990er Jahren erschienen sind: im Zuge der philosophischen Richtung der Dekonstruktion, im Zuge der technischen Entwicklung digitaler, konkurrierender Bilder – möglicherweise auch bis zu einem gewissen Grad im Zuge eines allgemeinen Endzeitbewusstseins zur Jahrtausendwende. Aber auch in den 2000er Jahren verstummt die Rede vom Ende und Anfang nicht. Das ZKM beispielsweise veranstalte 2005 die Ausstellung EXIT_Ausstieg aus dem Bild, die durch die Übernahme der kleineren Kölner Ausstellung Ganz am An-fang. Richter, Polke, Lueg & Kuttner bereichert wurde. Jene zeigte frühe Bilder der vier Künstler, die 1963 unter dem Label des „Kapitalistischen Realismus“ als neue Strömung der Malerei für Diskussionen gesorgt hatten.

Empfohlene Literatur:
Literatur zur Einführung:
Abney, Nina Chanel (Hg.): Vitamin P2: new perspectives in painting. London u.a.: Phaidon, 2011
Danto, Arthur Coleman: Kunst nach dem Ende der Kunst. München: Fink, 1996
Ehrlicher, Hanno: Die Kunst der Zerstörung. Gewaltphantasien und Manifestationspraktiken europäischer Avantgarden. Berlin: Akad.-Verl., 2001.
García Düttmann, Alexander: Kunstende: drei ästhetische Studien. Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2000
Meinhardt, Johannes (Hg.): Malerei 2. Malerei nach dem Ende der Malerei: Biennale Venedig 95 - Ein Foto-Rundgang. Kunstforum international, Band 131, 1995
Meinhardt, Johannes: Ende der Malerei und Malerei nach dem Ende. Ostfildern-Ruit: Cantz, 1997
Nickas, Robert: Painting abstraction: new elements in abstract painting. London u.a.: Phaidon, 2009
Prange, Regine: Der Verrat der Bilder: Foucault über Magritte. Freiburg im Breisgau: Rombach, 2001
Stierle, Karlheinz (Hg.): Das Ende: Figuren einer Denkform. München: Fink, 1996
Tannert, Christoph (Hg.): Neue deutsche Malerei: Remix. München: Prestel, 2007
Ullrich, Wolfgang: Was war Kunst? Biographien eines Begriffs. Frankfurt/M.: Fischer, 2006

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Fr, 25. Okt. 2013 09:00 12:00 01 316 Seminarraum apl. Prof. Dr. Irene Schütze
2 Fr, 15. Nov. 2013 09:00 12:00 01 316 Seminarraum apl. Prof. Dr. Irene Schütze
3 Sa, 16. Nov. 2013 10:00 15:00 01 316 Seminarraum apl. Prof. Dr. Irene Schütze
4 Fr, 6. Dez. 2013 09:00 12:00 01 316 Seminarraum apl. Prof. Dr. Irene Schütze
5 Sa, 7. Dez. 2013 10:00 15:00 01 316 Seminarraum apl. Prof. Dr. Irene Schütze
Veranstaltungseigene Prüfungen
Beschreibung Datum Lehrende/r Pflicht
1. Mündliche Prüfung oder Referat und Ausarbeitung oder Hausarb k.Terminbuchung Ja
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
apl. Prof. Dr. Irene Schütze