Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Claudia Landwehr
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Sem Delegation
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Bereiche: Politische Theorie; Wirtschaft und Gesellschaft Gültig für folgende vom Institut angebotenen Studiengänge: - MA Empirische Demokratieforschung (Modul 2 Politische Institutionen und Prozesse und Modul 3 Demokratietheorienl) - sofern Plätze frei auch für Magister und Staatsexamen Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Teilnehmer sollten in der Lage sein, ohne Probleme wissenschaftliche Texte in englischer Sprache zu lesen.
Inhalt: In immer mehr Politikfeldern werden Entscheidungen von Regierungen und Parlamenten zunehmend an nicht-majoritäre, mehr oder weniger unabhängige Gremien delegiert. Begründet werden Delegationsentscheidungen empirisch mit der wachenden Anzahl und Komplexität notwendiger Entscheidungen, normativ mit der vermeintlich höheren Glaubwürdigkeit und Effektivität von unabhängiger Expertise. Das Seminar soll den Trend zur Delegation von Entscheidungskompetenzen zum einen als Symptom eines Wandels von Staatlichkeit und Regieren untersuchen (Governance in Mehrebenensystemen; Wandel vom positiven zum regulierenden Staat) und zum anderen demokratietheoretisch hinterfragen (Exekutivdominanz; „postparlamentarische Demokratie“; Verantwortungsdiffusion und „blame avoidance“). Hieran anschließend sollen Kriterien für die systematische Analyse und den Vergleich unabhängiger Gremien entwickelt und auf konkrete Beispiele angewandt werden.
Empfohlene Literatur: Flinders, M. 2009. Review Article. Theory and method in the study of delegation: Three dominant traditions. Public Administration 87(4): 955-971. Gilardi, Fabrizio 2008. Delegation in the Regulatory State: Independent Regulatory Agencies in Wester Europe: Cheltenham, Edward Elgar. Majone, Giandomenico 1997. From the Positive to the Regulatory State: Causes and Consequences of Changes in the Mode of Governance. Journal of Public Policy 17(2): 139-167. Thatcher, Mark 2002. Regulation after delegation: independent regulatory agencies in Europe. Journal of European Public Policy 9(6): 954-972. Weaver, R. Kent 1986. The politics of blame avoidance. Journal of Public Policy 6(4): 371-398.