Sem Fachspez. Anw.: Surveyforschung

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Prof. Dr. Siegfried Schumann

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: Sem Surveyforsch.

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30

Anmeldegruppe: FAF

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bereich: Methoden.
Gilt im Bachelor-Aufbaumodul 1 als Seminar "Fachspezifische Anwendung von Forschungsmethoden".
Gilt auch als Hauptseminar im Bereich Methoden für die auslaufenden Studiengänge Magister; Lehramt, sofern noch Plätze frei sind.

Bedingungen zur erfolgreichen Teilnahme: Vorbereitung auf die Sitzungen, Studium der Pflichtlektüre, aktive Mitarbeit sowie regelmäßige Anwesenheit. Ev. Übernahme bestimmter Aufgaben, die in der ersten Stunde bekanntgegeben werden.

Inhalt:
In dem Seminar werden zentrale Punkte der Surveyforschung vertiefend behandelt. Zunächst geht es ums Messen, wobei weniger die unterschiedlichen Messverfahren im Zentrum des Interesses stehen (auch wenn das oft verwendete Likert-Verfahren genauer „unter die Lupe genommen“ wird). Die in erster Linie gestellte Frage lautet: Wie entstehen Messergebnisse und wie sind sie zu interpretieren? Wie ist beispielsweise (politisches) „Verhalten“ – immerhin eine der zentralen abhängigen Variablen der politikwissenschaftlichen Forschung – via Surveyforschung zu messen? Und wie eine (politische) „Einstellung“, der ja nicht immer eine klar definierte „biophysische Grundlage“ zugeschrieben wird. Letztere ist allerdings unverzichtbar, wenn wir Einstellungen – wie üblich – als „Einflussvariablen“ betrachten. Messung ist über weite Strecken ein aktiver Prozess seitens der befragten Person, über den es sich nachzudenken lohnt. Wir werden Methodeneffekte besprechen (z.B. der Formulierung, Positionierung, Reihung von Fragen und Antworten), Interviewereffekte sowie die mögliche Veränderung des Messgegenstands durch die Messung – samt der sich hieraus ergebenden Konsequenzen, zum Beispiel für die Messung von Veränderungen über die Zeit oder für die Reliabilitätsschätzung. Kurz gestreift wird auch die sprachliche Fundierung von Messungen und die Problematik der Übersetzung von Instrumenten. Am Ende des ersten Teils wechseln wir die Perspektive – weg von der individuellen Messung und hin zu aggregierten Messwerten, wobei die Argumentation bei der Berechnung von Konfidenzintervallen kurz wiederholt wird.
Zum „täglich Brot“ der empirischen Forschung gehört ferner die Prüfung von Kausalhypothesen. Der zweite Schwerpunkt des Seminars beschäftigt sich damit, welche Möglichkeiten die Surveyforschung hierfür bietet. Unter diesem Gesichtspunkt betrachten wir erneut die bereits aus den Einführungsveranstaltungen bekannte Argumentation im Rahmen der Inferenzstatistik (statistische Tests) sowie die ihr zugrunde liegende Stichprobenziehung – unter besonderer Berücksichtigung der „Nonresponse-Problematik“. Ferner beschäftigen wir uns mit der Frage, wie die Ergebnisse von Korrelations- und Regressionsanalysen, der Faktoren- und der Pfadanalyse sowie Ergebnisse aus nichtexperimentellen Designs mit zwei Messzeitpunkten und aus „echten“ experimentellen Designs im Rahmen der Prüfung von Kausalhypothesen zu interpretieren sind. Im Blickpunkt stehen dabei immer wieder die unterstellten Annahmen hinsichtlich kausaler Prozesse. Wird ein klar definierter, „punktueller“ Einfluss (innerhalb eines eng begrenzten Zeitintervalls) angenommen oder ein „Prozess“ (mit Rückkopplungen und ohne klar definierbare „Kausalrichtung“)? Ist für „menschliches Verhalten“ zumindest prinzipiell eine vollständige Erklärung (z.B. R-quadrat = 1) möglich oder nicht? Welches Menschenbild wird unterstellt; hat der Mensch beispielsweise einen „freien Willen“, was sich zwangsläufig auf die maximal erklärbare Varianz auswirken würde?
Insgesamt ist es Ziel des Seminars, die Möglichkeiten und Grenzen der Surveyforschung klar herauszuarbeiten. Mit diesem Wissen können Ergebnisse der Surveyforschung angemessen interpretiert und Überinterpretationen vermieden werden.

Empfohlene Literatur:
Schumann, Siegfried: Individuelles Verhalten. Möglichkeiten der Erforschung durch Einstellungen, Werte und Persönlichkeit. Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts. 2012, Seite 179-296 (zum Einstieg).

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Di, 23. Okt. 2012 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
2 Di, 30. Okt. 2012 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
3 Di, 6. Nov. 2012 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
4 Di, 13. Nov. 2012 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
5 Di, 20. Nov. 2012 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
6 Di, 27. Nov. 2012 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
7 Di, 4. Dez. 2012 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
8 Di, 11. Dez. 2012 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
9 Di, 18. Dez. 2012 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
10 Di, 8. Jan. 2013 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
11 Di, 15. Jan. 2013 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
12 Di, 22. Jan. 2013 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
13 Di, 29. Jan. 2013 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
14 Di, 5. Feb. 2013 10:15 11:45 05 432 Seminarraum Prof. Dr. Siegfried Schumann
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Prof. Dr. Siegfried Schumann