Lehrende/r: Dr. phil. Julia-Maria von Schenck zu Schweinsberg-Berlandi
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Üb:Griech.Literatur1
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Voraussetzungen / Organisatorisches: In einem Corpus von 33 hexametrischen Hymnen auf unterschiedliche olympische und chthonische Gottheiten ist als längstes Stück der Hymnus auf Hermes überliefert. Obwohl dieser 580 Verse lange Text in epischer Sprache, die sich der Sprachform Homers und Hesiods annähert, wie auch die übrigen Hymnen der Sammlung dem Autor von Ilias und Odyssee zugeschrieben wurde, gilt die Verfasserschaft heute als unsicher. Der Hymnus auf Hermes berichtet von den erlebnisreichen ersten beiden Lebenstagen des Gottes Hermes, der seine trickreiche Natur anhand zahlreicher Unternehmungen unter Beweis stellt, die objektiv betrachtet in Gegensatz zu seinem jungen Lebensalter stehen. Witzreich und amüsant stellt uns der unbekannte Dichter in diesem Epyllion vor Augen, wie Hermes nach einer Ehrenstellung im Olymp strebt. Zur Lektüre (ohne Anbindung an eine Vorlesung) sind alle fortgeschrittenen Studenten herzlich eingeladen, die die Thesen des Textes in engem Forschungsbezug zu meiner Dissertation diskutieren wollen. Zur Anschaffung empfehle ich die Loeb-Ausgabe von M. L. West: Homeric Hymns, Homeric Apokrypha, Lives of Homer. Cambridge 2003. Kommentar: z.B. Three Homeric Hymns: to Apollo, Hermes, and Aphrodite, edited by N. Richardson, Cambridge 2010. Eine knappe Einführung bietet: A. Lesky, Geschichte der griechischen Literatur, Bern/München 3. Aufl. 1971, S. 106-111.