Lehrende/r: Günter Böckeler
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: LÜ: Lat Lit 2
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Während Ovid mit seinen Metamorphosen für die Nachwelt und die Tradition wohl am nachhaltigsten gewirkt hat, bezeichnet er sich selbst in seiner Biographie in den Tristien als „tenerorum lusor amorum“ und misst damit seiner Liebesdichtung besondere Bedeutung bei. In der „Ars amatoria“ verknüpft Ovid geschickt das Genus der Liebeselegie mit dem Genus des Lehrgedichts. Er malt ein farbiges, abwechslungsreiches Bild vom Miteinander von Mann und Frau in der römischen Gesellschaft im 1. Jahrhundert v. Chr. und uns wird vorgeführt, wie sich die römische Jugend im Alltag bei ganz verschiedenartigen Gelegenheiten verhält. Dabei spricht Ovid drei Themenbereiche an: Wo kann ich in Rom Mädchen kennenlernen? (reperire) Wie kann ich ihre Liebe gewinnen? (capere) Wie kann ich ihre Liebe erhalten? (tenere) Besonders interessant ist, dass Ovid in den ersten beiden Büchern aus der Perspektive des Mannes schreibt und im dritten Buch die Perspektive der Frau deutlich macht. Neben dem amüsanten Inhalt werden in der Lektüreübung Ovids Arbeitstechnik und Stilistik untersucht, die Distichen analysiert, das Lesen der Verse geübt und der Wirkung rhetorischer Elemente nachgespürt. In jedem Fall wird eine engagierte Mitarbeit erwartet.
Empfohlene Literatur: Als Textausgabe kann jede einsprachige, vollständige Ausgabe der „Ars amatoria“ verwendet werden.