02.132.1225 Praktikum: Experimentalpsychologisches Praktikum

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Andreas Baranowski; Prof. Dr. Stefan Berti; Behrang Keshavarz; Prof. Dr. Daniel Oberfeld-Twistel

Veranstaltungsart: Praktikum

Anzeige im Stundenplan: Pr ExperimentalPsych

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 3,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 112

Inhalt:
Im experimentalpsychologischen Praktikum erarbeiten wir die theoretischen und praktischen Hintergründe der Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten. Dabei stehen wichtige Konzepte der experimentellen Methodik - abhängige und unabhängige Variable, faktorielles Design, Kontrolle von Störvarianz, deskriptive Statistik, Varianzanalyse, Messwiederholung, statistische Signifikanz und statistische Power - im Mittelpunkt. Dies wird beispielhaft anhand eines experimentellen Paradigmas aus dem Bereich der Allgemeinen Psychologie praktisch umgesetzt. Ziel des Praktikums ist es, sowohl ein Experiment unter Anleitung durchzuführen und auszuwerten, als auch die Durchführung, sowie die Ergebnisse und die Interpretation der Ergebnisse in einem Praktikumsbericht darzustellen. Die konkrete praktische Arbeit wird dabei in Arbeitsgruppen von je ca. 4-6 Studierenden durchgeführt.

In den fünf "Kleingruppen" (Parallelseminaren) werden jeweils unterschiedliche Themen bearbeitet. Bitte berücksichtigen Sie dies evtl. bei der Wahl der Kleingruppe.

------------------
ExPra A (Andreas Baranowski): Wahrnehmung von Filmen

Der filmische Effekt, die Illusion von Bewegung, entsteht, wenn Einzelbilder in schneller Abfolge gezeigt werden. Ab einer Frequenz von etwa fünfzehn Bildern pro Sekunde werden auf Grund des Zusammenwirkens von Stroboskopeffekt und Nachbildwirkung aneinandergereihte statische Bilder als filmische Bewegung wahrgenommen. Neben diesem gut verstandenen Prinzip gibt es aber noch viele Fragen, die es zu klären gilt. Wie wirkt sich der Schnitt auf die Kontinuität eines Films aus? Hat die Leinwandgröße Einfluss darauf, wie sehr wir einen Film mögen? Ist es möglich, durch unterschiedliche Kameraeinstellungen unterschiedliche Stimmungen zu induzieren?
Im Rahmen des ExPras A soll ein Experiment geplant, durchgeführt und ausgewerten werden, das sich mit kognitiven, emotionalen und/oder motivationalen Aspekten des Films beschäftigt. Die konkrete Fragestellung wird dabei von den einzelnen Arbeitsgruppen in Zusammenarbeit mit dem Dozenten selbst erarbeitet.

------------------
ExPra B (Stefan Berti): Kurzzeitgedächtnis

Die effektive Suche nach Informationen im Kurzzeitgedächtnis kann mit dem so genannten Paradigma der Gedächtnissuche erfasst werden. Typischerweise verlangsamt sich die Suche mit zunehmender Anzahl an Items, die im Gedächtnis behalten werden, was für eine serielle Suche spricht. Im Rahmen des Expra B werden wir uns die theoretischen Grundlagen dieses Standardparadigmas der Kognitionspsychologie erarbeiten, um dann in den Arbeitsgruppen ein konkretes Experiment zur Gedächtnissuche zu realisieren. Dabei denkt sich jede Arbeitsgruppe (in Abstimmung mit dem Dozenten) ein eigenes Experiment mit Fragestellung und Versuchsplan aus, führt das Experiment selbstständig durch und wertet die Daten aus. Zum Abschluss wird zu jedem Experiment ein kurzer Bericht verfasst, mit dem wir die formalen Anforderungen an empirische Berichte (wie sie etwa auch für Bachelor-Arbeiten gelten) in der Psychologie üben.

------------------
ExPra C (Behrang Keshavarz): Visuell induziertes „Motion Sickness“

Motion Sickness (dt.: Bewegungskrankheit, Reiseübelkeit) beschreibt eine Reihe von Symptomen (z.B. Übelkeit, Blässe, Müdigkeit etc.), die häufig während Reisen mit dem Auto, dem Schiff oder dem Flugzeug auftreten können. Es handelt sich dabei um ein sehr weit verbreitetes Phänomen und fast jeder hat einmal im Laufe des Lebens mit Motion Sickness zu kämpfen gehabt. Interessanter Weise können ganz ähnliche Symptome auch beim Betrachten von Filmen oder beim Spielen von Videogames auftreten, ohne dass dabei eine tatsächliche Fortbewegung vorliegt. In solchen Fällen spricht man von „visuell induzierter Bewegungskrankheit“, weil die Symptome nur auf visuelle Eindrücke zurückzuführen sind. Im Rahmen des ExPras C soll ein Experiment geplant, durchgeführt und ausgewerten werden, das sich mit einem oder mehreren Aspekten von visuell induziertem Motion Sickness beschäftigt. Die konkrete Fragestellung wird dabei von den Studenten in Zusammenarbeit mit dem Dozenten selbst ausgewählt.

------------------
Expra D (Stefan Berti): Aufmerksamkeit

Die effektive Steuerung der visuellen Aufmerksamkeit kann mit dem so genannten Posner-Paradigma erfasst werden. Ein typisches Phänomen ist, dass man einen erscheinenden Reiz schneller verarbeiten kann, wenn man sich auf den Ort der Präsentation vorbereiten kann. Allerdings gibt es eine Reihe von Bedingungen, die über die Effektivität der Ausrichtung der Aufmerksamkeit entscheiden. Im Rahmen des Expra D werden wir die Voraussetzungen effektiver Aufmerksamkeitslenkung und die theoretischen Grundlagen dieses Standardparadigmas der Kognitionspsychologie erarbeiten, um dann in den Arbeitsgruppen ein konkretes Experiment zur Aufmerksamkeitssteuerung zu realisieren. Dabei denkt sich jede Arbeitsgruppe (in Abstimmung mit dem Dozenten) ein eigenes Experiment mit Fragestellung und Versuchsplan aus, führt das Experiment selbstständig durch und wertet die Daten aus. Zum Abschluss wird zu jedem Experiment ein kurzer Bericht verfasst, mit dem wir die formalen Anforderungen an empirische Berichte (wie sie etwa auch für Bachelor-Arbeiten gelten) in der Psychologie üben.

------------------
ExPra E (Daniel Oberfeld-Twistel): Crossmodale Effekte bei der Aromawahrnehmung

Die Wahrnehmung des Aromas von Lebensmitteln ist das Paradebeispiel für sogenannte multisensorische Integration oder crossmodale Effekte. Das umgangssprachlich als "Geschmack" bezeichnete Aromaerlebnis entsteht aus dem Zusammenspiel von Riechen und Schmecken, Sehen, Hören, taktiler Wahrnehmung ("Textur" des Lebensmittels) und weiteren Sinneseindrücken.
In den letzten Jahren haben verschiedene Studien gezeigt, dass überraschenderweise nicht nur vom Lebensmittel selbst ausgehende sensorische Reize, sondern auch Stimuli aus der Umgebung das wahrgenommene Aroma beeinflussen. So schmecken Getränke unter rotem Umgebungslicht süßer als unter weißem, angenehme Geräusche lassen unangenehme Gerüche als weniger störend erscheinen und die Farbe des Tellers hat einen Effekt auf den Geschmack des Desserts, das darauf präsentiert wird.
Im ExPra E (Oberfeld-Twistel) wird jede Arbeitsgruppe ein Experiment zu diesem Themenkomplex durchführen. Die konkrete Fragestellung kann von den Arbeitsgruppen in Abstimmung mit Dozent und Plenum selbst ausgewählt werden.

Empfohlene Literatur:
Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.

Kleingruppe(n)
Die Veranstaltung ist in die folgenden Kleingruppen aufgeteilt:
  • Praktikum: Experimentalpsychologisches Praktikum A

    Andreas Baranowski

    Fr, 20. Apr. 2012 [10:15]-Fr, 20. Jul. 2012 [11:45]

  • Praktikum: Experimentalpsychologisches Praktikum B

    Prof. Dr. Stefan Berti

    Mi, 18. Apr. 2012 [10:15]-Mi, 18. Jul. 2012 [11:45]

  • Praktikum: Experimentalpsychologisches Praktikum C

    Behrang Keshavarz

    Mi, 18. Apr. 2012 [12:15]-Mi, 18. Jul. 2012 [14:15]

  • Praktikum: Experimentalpsychologisches Praktikum D

    Prof. Dr. Stefan Berti

    Fr, 20. Apr. 2012 [10:15]-Fr, 20. Jul. 2012 [11:45]

  • Praktikum: Experimentalpsychologisches Praktikum E

    Prof. Dr. Daniel Oberfeld-Twistel

    Do, 19. Apr. 2012 [14:15]-Do, 19. Jul. 2012 [15:45]

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
Es liegen keine Termine vor.
Übersicht der Kurstermine
Lehrende/r
Prof. Dr. Stefan Berti
Behrang Keshavarz
Prof. Dr. Daniel Oberfeld-Twistel
Andreas Baranowski