Lehrende/r: Dr. Johannes Ullmaier
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: EMOP-PrS/SGNL I/II/I
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Anmeldegruppe: EMOP-PrS
Prioritätsschema: Priorisierung EMOP Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Satirische Prosa der Gegenwart Damit es in einer Gesellschaft Kritik und Komik geben kann, darf sie nicht perfekt sein. Denn was sollte man dann kritisieren oder belachen? Sie darf aber auch nicht so übel sein, dass sie jeden Fingerzeig darauf gleich unterbinden zu müssen meint. Unsere Gegenwart liegt offenkundig irgendwo dazwischen. Gibt es in ihr doch genug zu verspotten – und auch allerhand Autoren und Autorinnen, die das unablässig tun: in Artikeln, Kolumnen, Glossen, Essays oder Text/Bild-Kombinationen; in Druckschrift und gesprochenem Wort; print und online; regelmäßig oder gelegentlich; an prominentem oder (freiwillig?) obskurem Ort; mit Namensnennung oder mehr ins Allgemeine; eher polemisch oder ironisch, derb oder feinsinnig; bodenständig oder bizarr; versöhnlich oder unversöhnlich. Obwohl diese Autorinnen und Autoren vergleichsweise viel und gern gelesen werden, oft auch eine treue Fangemeinde haben, finden sie in der Literaturwissenschaft – anders als manche ihrer Ahnherren wie Kurt Tucholsky oder Karl Kraus – eher wenig Beachtung. Das Seminar möchte anhand exemplarischer Text- und einiger Lesungsbeispiele eine Bestandsaufnahme der wichtigsten literarisch-satirischen Gegenwartsdiagnostiker und ihrer Schreibverfahren unternehmen, wobei der Akzent weniger auf der strafenden Satire (in der Tradition Juvenals) als auf der humoristischen (in der Tradition Lukians) liegen soll. Behandelt werden Texte von Max Goldt, Wiglaf Droste, Thomas Kapielski, Sibylle Berg, Fritz Tietz, Fanny Müller, Axel Hacke sowie von einigen Autoren aus dem Umfeld des Satiremagazins titanic. Die endgültige Auswahl erfolgt in Abstimmung mit den Seminarteilnehmern. Weitere Vorschläge sind willkommen.