Lehrende/r: Florentina Schell
Veranstaltungsart: Seminar/Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: RNDL/ENDL-S/REPN:Bür
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Anmeldegruppe: RNDL/ENDL-S
Prioritätsschema: Priorisierung RNDL Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: RNDL
Inhalt: Was genau ist unter dem Begriff „Bürgerliches Trauerspiel“ eigentlich zu verstehen? Ist dies eine Gattungsbezeichnung und wenn ja, welche Werke können dann darunter subsumiert werden? Fest steht, dass bürgerliche Trauerspiele vor allem im 18. Jahrhundert sehr beliebt waren. Doch wie kann es sein, dass es nur sehr wenige bürgerliche Trauerspiele in den Kanon der deutschen Literatur und noch auf die heutigen Schaubühnen geschafft haben, so dass Ter-Nedden (1986) von einer „Pseudo-Gattung“, Christian Rochow (1999) sogar von einer „tote[n] Gattung“ spricht? Im Seminar werden wir uns mit diesen Fragestellungen beschäftigen und dabei bspw. thematisieren, warum im Drama Emilia Galotti eine Zuordnung zum bürgerlichen Trauerspiel kritisch betrachtet werden kann. Gemeinsam ergründen wir, inwieweit die genannten bürgerlichen Trauerspiele einem bestimmten Muster folgen. Ausgehend von möglichen Techniken zur formalen und inhaltlichen Untersuchung von Dramen, steigen wir unter Berücksichtigung der Gattungsproblematik in die Textanalyse der ausgewählten Dramen ein. Dabei werden wir stets die gesellschaftliche Entwicklungen im 18. Jahrhundert sowie den aktuellen Stand der Forschung mitberücksichtigen. Die Lektüre der angegebenen Werke und der Texte zur Vorbereitung wird vorausgesetzt. Weitere Informationen und Materialien (Semesterplan, Literaturliste, Folien u.v.m.) werden Ihnen nach und nach im READER PLUS (https://www.zdv.uni-mainz.de/readerplus/) zur Verfügung gestellt. Nähere Angaben hierzu erhalten Sie zu Semesterbeginn, eine Zuordnung der abzuhaltenden KURZREFERATE erfolgt in der ersten Sitzung.
Empfohlene Literatur: Textgrundlage: Gotthold Ephraim Lessing: Miss Sara Sampson (RUB; 16). Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti (RUB; 45). Johann Gottlob Benjamin Pfeil: Lucie Woodvil. Hg. v. Dietmar Till. Hannover: Wehrhahn, 2006 (Theatertexte; 12). Heinrich Leopold Wagner: Die Kindermörderin (RUB; 5698). Friedrich Schiller: Kabale und Liebe (RUB; 33). Zur Einführung: Alt, Peter André: Tragödie der Aufklärung: Eine Einführung. Tübingen [u.a.]: Francke, 1994 (UTB für Wissenschaft; 1781). Guthke, Karl S.: Das deutsche bürgerliche Trauerspiel. 6. Auflage. Stuttgart, Weimar: Metzler, 2006. Schößler, Franziska: Einführung in das Bürgerliche Trauerspiel und das soziale Drama. Darmstadt: WBG, 2003.
Zusätzliche Informationen: Da die Ausgabe von "Lucie Woodvil" leider vergriffen ist, wird Ihnen dieses Werk im Sekretariat des Deutschen Instituts als Kopiervorlage zur Verfügung stehen.
