Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Gregor Wedekind
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: Vl: Genese und Entw.
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 3,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | -
Anmeldegruppe: Vorlesungen im BII- und CI-Modul Kunstgeschichte, WS 11_12
Voraussetzungen / Organisatorisches: Diese Vorlesung wird im B.A.-Studiengang in den Modulen BII und CI angeboten, im M.A.-Studiengang in den Modulen I und II. Bitte keine Doppelanmeldung vornehmen!
Inhalt: Die Romantik kann als die vielleicht umfassendste aller Bewegungen angesehen werden, die in der jüngeren Vergangenheit Lebensweise und Denken der westlichen Welt umgestaltet haben. Sie stellt einen radikalen Wertewandel dar, den das abendländische Denken, Fühlen und Handeln erfasst hat. Wie der große englische Philosoph Isaiah Berlin bemerkte, scheinen im Vergleich dazu alle anderen Umbrüche, zu denen es im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts gekommen ist, weniger bedeutsam oder doch zutiefst von der Romantik beeinflusst zu sein. Ob der Nationalismus, der Existenzialismus, die Bewunderung, die man großen Persönlichkeiten zollt, aber auch die Bewunderung für unpersönliche Institutionen, die Demokratie, der Totalitarismus – sie alle sind weitgehend vom Aufstieg der Romantik geprägt. Die Vorlesung möchte diesen ideengeschichtlichen Stellenwert der Romantik für die Bildende Kunst und hier speziell für die Malerei thematisieren. Dabei ist die Romantik schon als Epoche in keiner Weise ein einheitliches Phänomen, was allein die zeitlichen Divergenzen zwischen deutscher und französischer Romantik belegen. Aber auch im Hinblick auf ihr Verständnis entweder als Epoche oder als inhaltliches Prinzip sind konkurrierende Interpretationsmodelle im Umlauf. Die Vorlesung wird einen Überblick über die unterschiedlichen künstlerischen und theoretischen Positionen geben und sich Malern wie Maler wie Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich, John Constable und William Turner, Eugène Delacroix und Théodore Chassériau sowie anderen zuwenden.
Empfohlene Literatur: Isaiah Berlin: Die Wurzeln der Romantik, hg. von Henry Hardy, Berlin: Berlin 2004. Charles Rosen und Henri Zerner: Romantisme et Réalisme. Mythes de l’art du XIXe siècle, Paris: Michel 1986.