Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Andreas Lehnardt
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Shum
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
10,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Maximale Teilnehmerzahl: 12
Inhalt:
Die ersten Nachrichten über Juden in der Stadt Mainz fallen in die Zeit des so genannten Hochmittelalters, vom 9. Jahrhundert an. Zwar wird in der mittlerweile weitverzweigten Forschung zu Juden in Mainz gelegentlich angenommen, Juden seien bereits mit den Römern an den Rhein gekommen, doch ist dies für Mainz bislang nicht sicher belegbar.Dass sich in Mainz ein regelrechtes Zentrum des Talmud-Studiums in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts zu entwickeln begann, also zu einer Zeit, in der die babylonischen Yeshivot bereits den Zenit ihrer Kreativität und Einflussnahme auf die Verbreitung des Talmud überschritten hatten, ist vor allem zwei Persönlichkeiten zu verdanken: Rabbi Leontin, dem Halakhisten, und Rabbi Shim‘on ben Yitzhaq, dem bedeutenden Verfasser von Piyyutim. Diese Gelehrten, von denen wir nur durch vereinzelte Andeutungen hinsichtlich ihrer Lehrmeinungen Kenntnis haben, legten den Grund zu einer Tradition, die Eigenheiten erkennen lässt, wie sie für die folgenden Jahrhunderte in Mainz prägend blieben und lange auch in den anderen Zentren am Rhein nachwirkten. Die Veranstaltung möchte ausgehend von diesen Mainzer Anfängen die Geschichte der Juden in den drei großen mittelalterlichen Städten am Rhein, Speyer, Worms und Mainz, vorstellen.
Empfohlene Literatur:
Schütz, Friedrich, Magenza, das jüdische Mainz, in: F. Dumont, F. Scherf, F. Schütz (Hg.), Mainz. Die Geschichte der Stadt, Mainz 21999, S. 679-702.
Reuter, Fritz, Warmaisa. 1000 Jahre Juden in Worms, Frankfurt am Main 21987.
Die Juden von Speyer, hg. Bezirksgruppe Speyer Historischer Verein der Pfalz, Speyer 2004.
Zusätzliche Informationen:
Die Veranstaltung ist mit Exkursionen nach Worms und Speyer verbunden. Männer benötigen eine Kopfbedeckung.
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