Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Andreas Lehnardt
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Geniza
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 10,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Voraussetzungen / Organisatorisches: keine
Inhalt: Von alters her ist es bei traditionsbewussten Juden Brauch, nicht mehr verwendete religiöse Schriften und Gegenstände, die den heiligen Namen Gottes, das Tetragram oder ein Substitut dieses Namens oder einen der vielen weiteren Namen Gottes tragen, nicht einfach wegzuwerfen, sondern sie innerhalb oder bei einer Synagoge in einem besonderen Raum zu deponieren. Im Grunde beruht dieser Brauch auf einer wörtlichen Auslegung des 3. Gebotes, in dem es heißt: Du sollst den Namen deines Herrn nicht „mißbrauchen“ (Luther) oder „verheben“. Solch ein Raum wird Geniza (Plural: Genizot) genannt, was von dem hebräischen Wort G-N-Z für ablegen, verbergen, vergraben, abgeleitet wird. Genizot können manchmal auch unter Dachstühlen (wie hier) zu finden sein oder in regelrechten Abstellkammern. Vorschriften hinsichtlich Größe und Form gibt es nicht. In einigen jüdischen Gemeinden wurden daher auch Gräber oder Mausoleen als Geniza genutzt. Die Veranstaltung möchte in die Forschung einführen und mittels Exkursionen Orte erkunden.
Empfohlene Literatur: http://www.blogs.uni-mainz.de/fb01genizatalsenz/literatur/