Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Bernhard Spies
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HS: Psychol. Roman
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 45
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Heutige Psychologie ist nicht das Resultat eines linearen Entdeckungsprozesses, der am Ende dazu geführt hätte, dass ein gleichbleibendes, früher nur unzureichend bekanntes Seelenleben nunmehr weitgehend erforscht wäre. Vielmehr gibt es gewichtige historische Argumente dafür, dass schon immer psychische Introspektion und psychologische Reflexion das Seelenleben, auf das sie sich richteten, zugleich veränderten. Entscheidende Weichenstellungen für die Entstehung der modernen Psychologie werden im 18. Jahrhundert vorgenommen. Das Seminar wird sie am Material ausgewählter Romane untersuchen, dabei die Rückwirkung der neuartigen Selbsterfahrung auf die Methoden, vom Leben der Seele zu erzählen, einbeziehen und auch neuere Theorien über die Entwicklung des psychologischen Selbstbewusstseins am Ausgang der Aufklärung diskutieren.
Empfohlene Literatur: Literarisches Minimalprogramm: Jean Jacques Rousseau: Julie oder Die neue Héloïse. Briefe zweier Liebenden aus einer kleinen Stadt am Fuße der Alpen (1761) Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werthers (1774) Carl Philipp Moritz: Anton Reiser (1785-1790) Johann Carl Wezel: Wilhelmine Arend, oder die Gefahren der Empfindsamkeit (1782) Einführende Literatur: Bernhard Spies: Politische Kritik, psychologische Hermeneutik, ästhetischer Blick. Studien zur Entwicklung bürgerlicher Subjektivität im Roman des 18. Jahrhunderts, Stuttgart 1992, Kap. 3 und 4