Lehrende/r: Caroline Fries M.A.
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S: Theorie und Ästh.
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 60
Anmeldegruppe: 161
Inhalt: Die Shoah erinnern. Performance, Ritual und Kunst als performative Praktiken des kulturellen Gedächtnisses "Erinnerungskultur beruht weitgehend, wenn auch keineswegs ausschließlich, auf Formen des Bezugs auf die Vergangenheit. Die Vergangenheit nun [...] entsteht überhaupt erst dadurch, daß man sich auf sie bezieht" (Assmann, 1992). Der Kulturwissenschaftler Jan Assmann verdeutlicht hier den performativen Aspekt des kulturellen Gedächtnisses: Es existiert in prozessualen und relationalen Zusammenhängen, die durch die Wiedervergegenwärtigung der Vergangenheit an Gedenkorten, Erinnerungsritualen und in künstlerische Reflexionen geschaffen werden. Das Seminar will vielfältige und kontroverse Formen des Erinnerns an den Holocaust auf die Produktion von Erinnerungsbedeutung hin untersuchen. Durch die Analyse heterogener künstlerischer und sozialer Praktiken soll versucht werden, die performativen Aspekte (inter)nationaler Erinnerungskulturen und deren Bedeutung für die Gegenwart des 21. Jahrhunderts herauszustellen. Es soll gefragt werden, über welche Strategien Erinnerung hervorgebracht wird bzw. wie die identitätsstiftende Funktion des kulturellen Gedächtnisses hinterfragt wird. Dabei werden vor allem Gedenkkulturen in Deutschland und Israel in den Blick genommen und zueinander ins Verhältnis gesetzt: Denkmäler und Gedenkzeremonien, wie das Berliner "Mahnmal für die Ermordeten Juden Europas" und der Nationalfeiertag Yom Ha-Shoah in Israel werden mit künstlerischen Bearbeitungen des Themas, beispielsweise der Performance "ArbeitMachtFrei From The Deathland Europa" des Acco Theater Centers und der Produktion "Dritte Generation" an der Berliner Schaubühne, konfrontiert.