Lehrende/r: Jun.-Prof. Dr. Mirjam Schmuck
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: SSWG/VSYS:Trinken
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Lebendige Sprachen wie das Deutsche befinden sich in ständigem Wandel. Die Tatsache, dass Sprachwandel in erster Linie in der gesprochenen Sprache (Sprachverwendung) zu verorten ist, macht einen Streifzug durch die dt. Dialekte lohnenswert. Neben einigen konservativen Zügen bestechen diese v.a. durch ihr innovatives Potential. In der Vorlesung wollen wir uns mit regionalen Besonderheiten im Bereich der Morpho-Syntax beschäftigen. Hierzu zählt z.B. die Verwendung des Definitartikels auch in Verbindung mit (inhärent definiten) Personennamen v.a in obd. Dialekten (die Anna hat gesagt..., der Peter kommt nicht mit); verbale Periphrasen wie das Rezipientenpassiv (sie bekommt das Fahrrad repariert), die sog. „Rheinische Verlaufsform“ (sie ist noch am Schlafen) und die tun-Periphrase (ich tu mal nachschauen). Weitere, rein syntaktische, Neuerungen sind z.B. topikalisierende Infinitivverdopplungen (kriegen kriegt er nichts) und neue Klammerformen bei Präpositionaladverbien (da weiß ich nichts von). Einen Sonderstatus haben aufgrund des intensiven Sprachkontakts deutsche Sprachinseldialekte inne, wozu das Zimbrische und die walserdeutschen Mundarten in Norditalien zählen. Ausgehend von der aktuellen Sprachvariation wollen wir auch aktuellsten Entwicklungstendenzen in der Standardsprache nachgehen.