Lehrende/r: Dr. Christof Rudek
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S.Internat.Lit.
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 26
Anmeldegruppe: 190
Inhalt: ‚Antiheld’ und ‚Antiheldin’ gehören zu den Begriffen, die zwar nur in Zusammenhang mit fiktionalen Werken gebräuchlich sind, jedoch auch außerhalb der sich mit diesen befassenden Wissenschaften in den Medien und im alltäglichen Sprechen über Literatur, Filme oder Comics regelmäßig begegnen. Was genau allerdings einen Antihelden ausmacht, bleibt selbst im wissenschaftlichen Wortgebrauch meist eher unbestimmt. Offensichtlich kennzeichnet ihn irgendeine Form von Schwäche, sei sie nun körperlich, geistig-psychisch (z.B. Unentschlossenheit, Passivität, Melancholie) oder gesellschaftlich (z.B. Außenseitertum). Häufig wird der Antiheld dabei als spezifisch moderne Erscheinung aufgefasst: In einer säkularisierten, technisierten und bürokratisierten Gesellschaft sei echtes Heldentum nicht mehr möglich, an die Stelle des Helden trete der Antiheld. Im Seminar soll versucht werden, anhand von Texten vor allem, aber nicht nur des 19. und 20. Jahrhunderts zu einer genaueren Klärung des Begriffs des Antihelden und einem Überblick über einige seiner typischen Ausprägungen zu gelangen. Ausgangspunkt sollen dabei Überlegungen zum Helden sein, als dessen Gegenpart sich der Antiheld definieren lässt. Gelesen werden sollen u.a.: Homer: Ilias (Auszüge); Cervantes: Don Quijote de la Mancha (Auszüge); Constant: Cécile; Büchner: Woyzeck; Gogol: Der Mantel; Camus: L’Étranger (Der Fremde).