Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VNDL I/RVLG:Philolog
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Anmeldegruppe: VNDL
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Die Vorlesung fragt nach dem szientifischen Potential der Philologien angesichts der medien- und kulturwissenschaftlichen Transformation der Geisteswissenschaften. Sie wird einleitend, ausgehend von der Differenz zwischen Materialität (Textträger) und Bedeutung (Sinn), in systematischer Perspektive Grundprobleme der Philologie erörtern, um dann – darauf aufbauend – in historischer Perspektive die Entwicklung der Philologie nachzuzeichnen: von ihrer Grundlegung um 1800 (F. A. Wolf, F. Schlegel) über ihre Professionalisierung und altphilologische Verengung im 19. Jahrhundert (Lachmann, Schleiermacher, Boeckh, Nietzsche), ihre komparatistische Öffnung im 20. Jahrhundert (Auerbach, Szondi, de Man) bis zum Material turn (Nichols) und den aktuellen Debatten über die Philologie als Präsenzgenerator (Gumbrecht) und Lebensform (Steinfeld).
Empfohlene Literatur: Kai Bremer/Uwe Wirth (Hg.): Texte zur Philologie. Stuttgart 2010; Hans Ulrich Gumbrecht: Die Macht der Philologie. Über einen verborgenen Impuls im wissenschaftlichen Umgang mit Texten. Übers. v. Joachim Schulte. Frankfurt a. M. 2003; Christoph König (Hg.): Das Potential europäischer Philologien. Geschichte, Leistung, Funktion. Göttingen 2009; Jürgen Paul Schwindt (Hg.): Was ist eine philologische Frage? Beiträge zur Erkundung einer theoretischen Einstellung. Frankfurt a.M. 2009; Thomas Steinfeld: Der leidenschaftliche Buchhalter. Philologie als Lebensform. München/Wien 2004.