Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: EMOP-PrS/EUL2: I.Sch
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 50
Anmeldegruppe: EMOP-PrS
Prioritätsschema: Priorisierung Senatsrichtlinie:Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende niedriger Fachsemester (3. Semester) bevorzugt berücksichtigt
Kontingentschema: EMOP-PrS/ThPrS
Inhalt: Ingo Schulze, 1962 in Dresden geboren, ist ein Autor, dessen Erzähltexte Qualitäten, die meist getrennt auftreten, vereinen. Es wird schwer fallen, scharfsinnigere analytische Darstellungen der östlich-westlichen Entwicklung seit 1989 zu finden, die (zumindest auf den ersten Blick) so unschwierig zu lesen und zugleich von derart virtuoser Erzählkunst sind. In Erzählungen, die mit allen im 20. Jahrhundert entwickelten Formen der Kurzprosa spielen, wirft er Schlaglichter auf heikle Situationen, die sich durch die Verschlingung der einzelnen Geschichten zu einem kom-plexen Bild prekärer Verhältnisse zusammensetzen. Der bisher einzige ‚große‘ Roman Neue Leben (2005) gilt als ein bisher nicht überbotener Versuch, das Geschehen der Jahre 1989/90 in der sich auflösenden DDR literarisch adäquat zu fassen. Der nicht ganz so große Roman Adam und Evelyn wurde trotz seiner ironischen Anlage 2008 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Auf dem Programm des Seminars stehen Lektüre und Analyse folgender Texte: Dreiunddreißig Augenblicke des Glücks (1995), Simple Storys (1998), Neue Leben (2005), Handy (2007), Adam und Evelyn (2008), Orangen und Engel. Italienische Skizzen (2010). Außerdem soll seine Essayistik einbezogen werden. Ingo Schulze ist im Jahr 2011 Mainzer Stadtschreiber.
Empfohlene Literatur: Peter Michalzik: Wie komme ich zur Nordsee? Ingo Schulze erzählt einfache Geschichten, die ziemlich vertrackt sind und die alle lieben. In: Thomas Kraft (Hrsg.): Aufgerissen. Zur Literatur der 90er. München, Piper Verlag 2000 Harry Lehmann: Geschichten aus dem blinden Fleck. Zur Erzählphilosophie von Ingo Schulze. In: Sinn und Form 61, 2009, H. 3, S. 390–410